Zschocke: „Der Erhalt des Chemnitztalviaduktes ist eine Frage des Willens“

Zur der 2. Informationsveranstaltung der Deutschen Bahn am 27.11.2014 zum Chemnitzer Eisenbahnviadukt an der Annaberger Straße äußert sich Volkmar Zschocke, Chemnitzer Abgeordneter der GRÜNEN-Landtagsfraktion wie folgt:

„Das Chemnitztalviadukt hat eine stadtbildprägende und identitätsstiftende Bedeutung für die Stadt. Als Kunstwerk des Ingenieursbaus und als Denkmal wird es weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus hoch geschätzt. Deshalb ist der Einsatz der Chemnitzerinnen und Chemnitzer für den Erhalt des Viadukts wahrlich nachvollziehbar und zugleich bemerkenswert. Und wie sich beim jüngsten Bürgerforum zeigte, trägt der hartnäckige Protest nun Früchte. Mit der von der DB Netz AG vorgelegten Variantenstudie bekennt sich die Bahn erstmals zur möglichen Vereinbarkeit eines Ausbaus der Sachsen-Franken-Magistrale mit dem Erhalt des Chemnitzer Eisenbahnviaduktes.“

„Dass das Ingenieurbüro Keller & Kiefer, das 2003 den Siegerentwurf für einen Brückenneubau zur Ersetzung des Chemnitztalviadukts erstellt hat, nun die Studie zur Abwägung von Varianten vorlegt, lässt die Chemnitzerinnen und Chemnitzer zu Recht die Objektivität dieses Gutachtens bezweifeln. Um diese Zweifel auszuräumen gehört die Studie nun zügig auf den Tisch für eine unabhängige Expertenprüfung.“

„Trotz der Feststellung, dass eine Ertüchtigung des Viadukts im Rahmen des Umbauvorhabens ‚Chemnitzer Bahnbogen‘ möglich ist, hält die Bahn an ihren Neubauplänen fest. Jedoch wird eine rein wirtschaftliche Herangehensweise der Bedeutung des historischen Baudenkmals in keinster Weise gerecht. Wenn es eine reale Möglichkeit gibt, dieses Denkmal zu erhalten, ohne den geplanten Ausbau der Sachsen-Franken-Magistrale zu gefährden, müssen wir alles daran setzten, das auch zu tun.“

„Chemnitz hat in den vergangenen Jahren enorme Einschränkungen im Bahnverkehr hinnehmen müssen. Wenn die Bahn nun die Stadt auch noch um eines ihrer Wahrzeichen bringen will, ist vehementer Protest seitens der Chemnitzerinnen und Chemnitzer mehr als berechtigt und seitens der Entscheidungsträger in der Stadt verpflichtend.“

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