Aus dem ehemaligen Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO) wurden bis heute mehr als 600 Millionen Euro nach Mitteldeutschland ausgezahlt. Da die Mittel auf Basis der Einwohnerzahl zum 31.12.1991 verteilt werden, floss das meiste Geld nach Sachsen. Auch Chemnitz profitiert immer wieder davon. Bei den letzten Tranchen waren verschiedene Museen und Kirchen dabei, der jüdische Friedhof, Tierpark, Klapperbrunnen, Bücherbus oder der Lernort Kaßberg-Gefängnis. Auch das ehemalige Eisenbahnviadukt Oberrabenstein konnte mit Hilfe dieser Mittel saniert werden.

Heute fand nun die feierliche Eröffnung statt. Baubürgermeister Michael Stötzer übergab gemeinsam mit der Unabhängigen Bürgerinitiative Rabenstein das technische Denkmal an die Öffentlichkeit. Endlich können alle zu Fuß oder per Rad die Verbindung über dieses wertvolle historische Bauwerk uneingeschränkt nutzen und den großartigen Ausblick genießen. Michael Stötzer berichtete von dem dramatischen Zustand vor der Instandsetzung: Alle Bauteile waren durch nicht mehr vorhandenen Korrosionsschutz verrostet, zum Teil fast durchgerostet. Brüstungen und Gesimse waren stark verwittert, Steine fehlten. In aufwändiger Detailarbeit wurden die gesamte Stahlkonstruktion abgestrahlt, beschädigte Bauteile ausgetauscht und alles mit neuem Korrosionsschutz versehen.

Wie alle Baustellen derzeit hat auch diese länger gedauert als ursprünglich geplant. Umso größer war die Freude der Rabensteiner, die bei schönster Herbstsonne in großer Zahl zur Eröffnung und zum Brückenfest der Unabhängigen Bürgerinitiative vorbeischauten. Auch ich freue mich sehr, dass dies Dank der PMO-Mittel mit politischer Unterstützung aus Landtag und Stadtrat gelungen ist. Doch ohne das ausdauernde Engagement der Unabhängigen Bürgerinitiative Rabenstein wäre dieser schöne Beitrag zur Attraktivität meiner Heimatstadt wohl nicht zustande gekommen. Der Himmelfahrtsverein Rabenstein durfte zuerst über die neue Brücke laufen.