Vier männlich gelesene Personen sind im Hintergrund zu sehen. Im Vordergrund sind drei Kugeln des ehemaligen Brunnens zu sehen.

Ein Brunnen aus der Kindheit erwacht in Helbersdorf zu neuem Leben

Das Aufwachsen im DDR-Neubaugebiet ist mit vielen unterschiedlichen Assoziationen verbunden: Viel Beton, viel Normierung, Fahnenappell und Indoktrinierung, aber auch viel Grün und eine moderne Gestaltung des öffentlichen Raums. Wenn mich meine Mutter zum Versorgungszentrum im Karl-Marx-Städter Yorckgebiet schickte, stand ich oft länger vor dem Kugelbrunnen von Karl Clauss Dietel und Reinhard Grütze und beobachtete das vielfältige Wasserspiel. Wir waren als Kinder ständig draußen – und natürlich auch am und im Kugelbrunnen.

Nach Jahren des Verfalls erlebt das Kunstwerk nun eine Transformation zu einer Lichtinstallation „Kugelensemble”, welches wir heute gemeinsam eingeweiht haben. Hier spielt das Engagement von Stadtratskollege Jörg Vieweg und dem Bürgerverein Helbersdorf eine wichtige Rolle, die Mittel kommen zum Teil aus dem Landeshaushalt. Ich ärgere mich nicht, dass der geliebte Kugelbrunnen dem Yorckgebiet “weggenommen” wird. Der neue Standort ist auch ein Wunsch von Karl Clauss Dietel, der bis kurz vor seinem Tod noch an der neuen Installation arbeitete.

Es ist gut, dass es gelungen ist, die Erinnerung an ihn auch mit diesem Kunstwerk am Leben zu erhalten. Und alle, die wie ich Kindheitserinnerungen haben, können die Installation am neuen Standort an der Wenzel-Verner-Straße besuchen – es sind Luftlinie nur 5 Kilometer.

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