Zahlen belegen: Sachsen bleibt Müllimportland

Laut heutiger Information des Statistischen Landesamtes hat Sachsen 2013 zwar insgesamt weniger gefährliche Abfälle entsorgt als 2012. Allerdings betrifft dieser Rückgang vor allem Abfälle aus Sachsen. Der Import von gefährlichen Abfällen aus anderen Bundesländern und dem Ausland hat weiter zugenommen.

Dazu erklärt Volkmar Zschocke, Fraktionsvorsitzender und abfallpolitischer Sprecher der GRÜNEN im Landtag:
„Sachsen hat offenbar nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Die aktuelle Entwicklung widerspricht dem Grundsatz der Autarkie. Dieser besagt, dass die Beseitigung im Inland Vorrang vor der Beseitigung im Ausland hat und möglichst in der Nähe des Entstehungsortes erfolgen soll.“

„Der steigende Anteil von Importen gefährlicher Abfälle ist die Folge der verfehlten Abfallpolitik in den letzten 20 Jahren. Die Anlagen in Sachsen sind in der Nachwendezeit oft überdimensioniert geplant und gebaut worden. Nun ziehen sie Müll aus aller Herren Länder wie ein Magnet an, um überhaupt wirtschaftlich arbeiten zu können.“

„Der hohe Importanteil verursacht zudem enorme Abfalltransporte über weite Entfernungen. Dies ist mit zusätzlichen Belastungen durch Verkehr, Lärm, Dreck und Gestank verbunden. In der Abfallpolitik muss endlich ein Umdenken stattfinden“, fordert der Abgeordnete.

 

Hintergund:

Zahlen des Statistischen Landesamtes zur Entsorgung gefährlicher Abfälle (in Tonnen):

Müllimporte

 

Antwort auf die kleine Anfrage:
In Sachsen wiederverwertete bzw. recycelte importierte Abfallmengen zwischen 2010 und 2014 (Drs 6/1315)

 

 

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