Rede zum Antrag der CDU/SPD-Fraktion „Familienbildung stärken“ (Drs. 6/702) zur 7. Sitzung des Sächsischen Landtages (TOP 4) am 29. Januar 2015:
– Es gilt das gesprochene Wort –
Sehr geehrte Herr Präsident,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir unterstützen es, die Familienbildung in Sachsen zu stärken. Sie haben sich für einen Berichtsantrag entschieden. Das macht insofern Sinn, da in der Richtlinie „Familienförderung“ nur Modellprojekte zur Weiterentwicklung der Familienbildung mit überregionaler Bedeutung gefördert werden und überregionale Angebote der Familienbildung vom Freistaat maximal zu 70 Prozent anteilig mitfinanziert werden. Da ist es schlüssig, erst mal in einem Bericht die Entwicklung der Angebote in den letzten fünf Jahren anzusehen.
Gerade die Frage nach den Zielgruppen ist sehr wichtig, denn diese sind in der Richtlinie „Familienförderung“ nicht klar benannt. Dort steht lediglich: „In besonderem Maße sind Angebote für bildungsungewohnte Eltern erwünscht.“
Um Familien besser zu erreichen, sollten Sie, Frau Klepsch, auch noch mal genau hinschauen, wie gut die Familienbildung mit der Erziehungsberatung, der Ehe- und Lebensberatung oder der Schwangerenberatung vernetzt ist.
Und Sie sollten sich nicht nur die Frage nach der Flächendeckung stellen, sondern auch nach dem einfachen Zugang zur Familienbildung für Alleinerziehende, Großeltern, pflegende Angehörige, vor allem auch für Migrantinnen und Migranten.
Am einfachsten ist der Zugang im alltäglichen Umfeld von Familien, z. B. in Schulen, oder Kitas. Wir schlagen hier vor, Kindertagesstätten zu Familienzentren weiterzuentwickeln, besonders in „sozialen Brennpunkten“.
Wir schauen natürlich auch genau hin, dass Sie uns hier nicht nur Luftblasen verkaufen. Und in der Tat haben Sie im Haushaltsentwurf bereits Gelder zu Ihrem Antrag eingestellt: für eine Fachdatenbank und eine Koordinierungsstelle.
Eine Luftblase ist allerdings der Antragspunkt 2. Sie wollen das „Netz von Angeboten der Familienbildung ausbauen“. Aber für Maßnahmen der Familienbildung sind im aktuellen Haushaltsentwurf weniger Mittel als im letzten Doppelhaushalt eingestellt.
Darüber reden wir aber Rahmen der HH-Verhandllungen noch mal. Heute erst mal grünes Licht von uns.
Und wir schauen Ihnen dann bei der Umsetzung genau auf die Finger.