Windkraft aus Überzeugung

Ein Dorffest bei der Einweihung neuer Windräder in Sachsen?! Genau das gab es im Windpark Sitten im Landkreis Leisnig letztes Jahr! Die Einwohnerinnen und Einwohner leben seit über 20 Jahren mit der Windkraft und sind von ihrem Nutzen überzeugt. Seit Ende der Neunziger sind zwei Windparks am Netz: zehn Windräder in Bockelwitz, sieben in Sitten. Es gab damals schon früh ein Bewusstsein dafür, dass Windkraft allen in der Kommune zu Gute kommen kann. Der frühere Bürgermeister Michael Heckel konnte damals viele Menschen für die Windkraft gewinnen.

Gemeinsam mit vielen BÜNDNISGRÜNEN aus dem Erzgebirge, Mittelsachsen und Chemnitz haben wir heute den Windpark besucht. Der Bürgermeister von Leisnig, Carsten Graf, hat sich dankenswerter Weise die Zeit genommen und uns im Rathaus empfangen, einige spannende Details zum Projekt erklärt und uns die Anlagen gezeigt.

Das Engagement zahlt sich bis heute für die Kommune aus: Für die beiden großen, modernsten Windräder im Windpark gibt es – jeweils! – 30.000 bis 50.000 Euro Jahr für die Gemeindekasse.

Wie jetzt, kein Widerstand?

Auf die Frage, warum der übliche Widerstand gegen die Windkraft vor Ort praktisch nicht vorhanden ist, hat der Bürgermeister eine sehr plausible Antwort: Der Ort liegt direkt an der A14. Das Argument, die Windräder seien laut und störten die Ruhe im Ort würde in keinster Weise greifen, weil neben der guten Laufruhe der Rotorblätter die Autobahn immer wesentlich lauter sei.
    
Draußen auf dem Feld kam der Biolandwirt Eckhard Voigt dazu, er gehört der Verpächtergemeinschaft aller Landeigentümer an, auf denen die Windräder stehen. Dank eigener Einnahmen aus den erneuerbaren Energien steht sein Hof wirtschaftlich besser da.
    
Die örtliche Sparkasse arbeite derzeit daran, dass sich die Bürger:innen vor Ort auch direkt an den Gewinnen beteiligen können. Graf träumt von einem dorfeigenen “Leisnig-Rad”, das in der Lage wäre, die gesamte Bevölkerung von 8300 Haushalten das ganze Jahr über mit Strom zu versorgen.

Vielen Dank an Bernhard Herrmann und sein Team für die Organisation! Bei Interesse gibt es hier einen Beitrag im MDR über den Windpark.

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