Heute gab es für mich in Dresden wieder einmal drei Stunden am Stück Gespräche mit verschiedenen Schulklassen. Diesmal aus Aue. Lehrermangel, Waffenlieferungen, Gendersprache, Energieversorgung, Abgeordnetendiäten, Europa, Zuwanderung … wie immer gab es sehr viele aktuelle Fragen und Themen.

Ein großes Problem von uns Politikerinnen und Politikern ist, dass wir uns häufig nicht kurz fassen können. Kurze Antworten würden noch viel mehr Fragen ermöglichen. Es ist aber auch immer wieder eine Herausforderung, die komplexen Themen aus der Landtagsarbeit einfach und knapp zu erklären. Die vielen Besuchergruppen sind für mich nicht nur Training, Dinge verständlich zu erläutern, sondern auch ein sehr wertvoller Spiegel unserer Arbeit im Parlament. Was kommt davon eigentlich vor Ort an und wie wird es verstanden? Ich habe großes Verständnis, dass es häufig schwer ist, hinter den unzähligen Schlagzeilen und populistischen Vereinfachungen zu erkennen, worum es im Landtag eigentlich geht und wer welche Position hat.

Und immer wieder kommt die Frage: „Wie wird man eigentlich Abgeordneter und welche Voraussetzungen muss man mitbringen?“. Jede und jeder, die/der das 18. Lebensjahr vollendet hat, kann sich zur Wahl stellen. Ein Hochschulabschluss ist nicht erforderlich. Es ist gut, wenn das Parlament einen Querschnitt der Bevölkerung, der verschiedenen Berufe und Altersgruppen widerspiegelt, wenn Frauen und Männer gemeinsam verhandeln und entscheiden. Auch Menschen mit Handicap sind nicht ausgeschlossen: Weil die Schülerinnen und Schüler aus Aue kamen, habe ich das Beispiel von Martin Zierold erzählt, der aus Bad Schlema kommt und von 2011 bis 2016 als Politiker von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte angehörte. Er ist seit seiner Geburt gehörlos. Seine Muttersprache ist die Gebärdensprache. In der Bezirksverordnetenversammlung wurde er von Assistenten unterstützt.

Gerne könnt auch ihr den Landtag besuchen. Hier habe ich beschrieben, wie es geht.