Gestern traf der erste von 11 bestellten batterieelektrische Zügen in Chemnitz ein. Ab 2024 werden diese komfortablen, schnellen und umweltfreundlichen Züge zwischen Chemnitz und Leipzig pendeln und lösen die alten Diesel-getriebenen Züge ab.
Ich freue mich vor allem auf den bequemeren Ein- und Ausstieg. Der ist zwar wegen unterschiedlicher Bahnsteighöhen in Chemnitz und Leipzig noch nicht völlig barrierefrei, aber kein Vergleich zum dem sturzgefährlichen Ein- und Ausstieg bei den jetzigen betagten Reichsbahnwaggons auf der Strecke. Für Menschen mit Fahrrad, Kinderwagen, großem Gepäck oder Gehilfe wird es auf jeden Fall eine große Erleichterung.
Wie funktioniert der Akkuzug?
Die sogenannte BEMU-Antriebstechnologie ist eine praktische und umweltfreundliche Zwischenlösung. Denn der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke und ihre Elektrifizierung wird sich noch Jahre hinziehen. BEMU heißt Battery Electric Multiple Unit. Auf dem Dach der Fahrzeuge sind Hochleistungsbatterien montiert. Diese werden an den Bahnhöfen Chemnitz und Leipzig in einer guten halben Stunde aufgeladen und reichen für die gesamte Strecke. Mindestens vier Züge sind somit für den Betrieb des RE 6 notwendig – zwei fahren, zwei laden. Wenn die Strecke irgendwann mal elektrifiziert ist, kann der Oberleitungsstrom über die Abnehmer auf dem Dach genutzt werden.
Klimatisierte Züge
Was viele Reisende angesichts heißer Sommer besonders freuen wird: Die neuen Züge sind endlich klimatisiert und an allen Plätzen gibt es Tische und Steckdosen. Sechs Fahrräder können pro Fahrzeug mitgenommen werden. Das klingt wenig, doch die Fahrten erfolgen tagsüber in Doppeltraktion, also mit zwei gekoppelten Fahrzeugen. Bei der mit dem Deutschlandticket gestiegenen Nutzung auf dieser Strecke ist das auch zwingend notwendig. Mal sehen, ob es überhaupt reicht. Denn die Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität wird weiter steigen.