Weltwassertag 2022: Die vier wichtigsten Aufgaben für Sachsen

Es ist eine gute Nachricht, dass in vielen Teilen Sachsens auch künftig noch Chancen auf ausreichend Wasser bestehen. Doch das ist keineswegs selbstverständlich. Vorsorge dafür müssen wir heute treffen. Das sind die vier wichtigsten Herausforderungen:

  1. Schutz von Boden und Grundwasser: Die Grundwasserneubildung leidet durch ausbleibende Niederschläge und höhere Verdunstung. Der Schutz des Bodens sowie der Feuchtgebiete vor Austrocknung und Schadstoffen wird immer wichtiger. Das gilt auch für den Schutz vor zu hohen Nährstoffeinträgen in der Landwirtschaft durch Dünger. Flächen wie der Auwald müssen wieder vernässt und die Moorneubildung beispielsweise im Erzgebirge gefördert werden.
  2. Zukunftssichere Talsperren: Der Klimawandel führt auch in Sachsen zur Einschränkung ortsnaher Versorgung. Brunnen führen zu wenig Wasser oder trocknen ganz aus. Die Bedeutung der sogenannten Fernwasserversorgung aus dem Verbund der sächsischen Talsperren wächst. Deshalb ist es notwendig, dieses wertvolle System zu pflegen und zu erweitern. Die Investitionssummen sind hoch, aber nicht zu investieren, hätte über kurz oder lang schwerwiegende Folgen für unser Leben.
  3. Wassersensible Stadtentwicklung: Das „Schwammstadt“-Konzept ermöglicht einen nachhaltigen Umgang mit Überschuss bzw. Mangel an Regenwasser. Es geht darum, den natürlichen wie auch den städtischen Wasserkreislauf im Sinne einer klimaangepassten Stadtentwicklung in den Blick zu nehmen. Dazu gehören viele Maßnahmen wie Entsiegelung, Verschattung, Begrünung, Dachbegrünung, neue Teiche und Wasserflächen, Regenwasserspeicher und vieles mehr.
  4. Bewältigung der Bergbaufolgen: Der Schutz des Wasserkreislaufes bekommt vor allem im Südraum Leipzig und der Lausitz zunehmende Brisanz. Der Braunkohleabbau ist ein schwerer Eingriff in den Wasserhaushalt – mit Folgen weit über den Zeitraum des Kohleabbaus hinaus. Das Wassermanagement wird in diesen Regionen in den nächsten Jahrzehnten mit enormen Anstrengungen verbunden sein. In Niedrigwasserzeiten stehen die Flüsse vor enormen Mengenproblemen. Abschnitte fallen komplett trocken. Wenn die durchschnittlichen Temperaturen weiter steigen, steigt zudem die Verdunstung, was ggf. zu einer Überprüfung der geplanten Fläche künftiger Tagebauseen führt.

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