Heute wurde der Neubau von Haus 9 des Klinikum Chemnitz an der Flemmingstraße feierlich eröffnet. Hier werden Unfall- und Augenambulanz, Orthopädie-, Unfall- und Handchirurgie sowie Hals-Nasen-Ohren- und Augenheilkunde einziehen. Im dritten OG befindet sich ein neues Operationszentrum mit sechs Operationssälen. Damit werden künftig andere Krankenhäuser der Region von dem ökonomischen Druck entlastet, eigene spezialisierte Behandlungen anzubieten, für die sie nicht ausgestattet sind. Es geht um Kooperation, nicht um Wettbewerb. Wir BÜNDNISGRÜNEN streiten dafür, dass überall in Sachsen die Menschen medizinisch gut versorgt sind – durch eine Krankenhauslandschaft mit einer zuverlässigen Grund- und Notfallversorgung vor Ort und konzentrierten gut ausgestatteten Standorten für Spezialbehandlungen wie an diesem heute eingeweihten in Chemnitz.
Im Neubau stecken Fördermittel von Bund und Land. Ein großer Teil des 100-Millionen-Euro Projektes wurde aber vom Klinikum selbst finanziert. Solche hohen Investitionen sind dem städtischen Unternehmen nur möglich, weil der Tarifvertrag, der für die Klinik-Beschäftigten gilt, in den Tochtergesellschaften nicht angewendet wird. Im städtischen Konzern arbeiten ca. 7.000 Beschäftigte, davon 3.000 in Tochtergesellschaften. Dieses Finanzierungsdilemma, welches letztendlich Beschäftigte zweiter Klasse schafft, lässt sich nicht auf kommunaler Ebene lösen, sondern erfordern eine insgesamt bessere Krankenhausfinanzierung. Das musste sich der zur Eröffnung anwesende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auch von den anwesenden Gewerkschaftsvertretern anhören. Danach eröffnete er gemeinsam mit Sachsens Sozialministerin Köpping, dem Chemnitzer Oberbürgermeister Schulze und den Klinikgeschäftsführern Wolz und Jonas den Neubau.
Namenspate des Neubaus wird Augenarzt Prof. Gottfried O. H. Naumann (1935 – 2021). Das ist ein in der Region Chemnitz aufgewachsener Augenarzt und international renommierter Wissenschaftler. Einige seiner Publikationen sind bis heute Standardwerke. Zu Sachsen hatte der Mediziner auch nach seiner Kindheit eine enge Verbindung: Er studierte und promovierte an der Universität Leipzig und war Mitglied der Gründungskommission der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden.