WE PARAPOM!

Im Schneetreiben haben Anja Richter vom Museum Gunzenhauser, Andreas Knoth vom SenVital und ich heute Apfelbäume am Senioren- und Pflegezentrum Niklasberg gepflanzt. Es ist eine der ersten Pflanzungen diesen Jahres für die “kollektive europäische Parade der Apfelbäume WE PARAPOM!”. Die Idee hinter diesem Projekt der Europäischen Kulturhauptstadt ist nicht nur, mehr Grün und Obst in der Stadt zu haben, sondern der Versuch, soziale Grenzen aufzubrechen und Spaltung zu überwinden. Über Grundstücks- und Stadteilgrenzen, über alle Altersgruppen und Einstellungen hinweg Menschen wieder stärker zusammenbringen, ist für Chemnitz sehr wichtig. Dabei geht es auch um die Frage von Vielfalt und Normen und deren Einfluss auf verschiedene Bereiche des Lebens.

Nachdem durch das Projekt bereits im November am Parkplatz der Albert-Einstein-Grundschule öffentlichkeitswirksam Fläche entsiegelt wurde, finden verteilt über das erste Aprilwochenende mehrere Pflanzaktionen, Führungen und Filmvorstellungen unter dem Motto „Was ist die Norm?“ statt. Eine Parade der Apfelbäume als ein durchgängiges Band von Ebersdorf bis zur Morgenleite quer durch Chemnitz zu pflanzen, ist eine spannende und große Herausforderung, die ich auch gerne weiter begleite und die gemeinsam mit vielen Chemnitzer:innen auch gelingen kann. 

Im Anschluss erläuterte Bea Kunath das die Pflanzungen begleitende Filmprogramm. Und dabei habe ich wieder etwas über meine Stadt gelernt: Clemens Seeber und sein Sohn Guido, die die ersten bewegten Bilder von Chemnitz aufgenommen hatten, entwickelten in Chemnitz mit dem sogenannten “Seeberophon” eine Apparatur für „lebende, singende, sprechende und musicierende Photographien“. Zu begutachten sind die historischen Aufnahmen auch von Außen im Foyer des Gunzenhauser Museums. Wenn ich künftig über den Seeberplatz gehe, werde ich daran denken, dass Chemnitz quasi auch eine frühe Kinderstube des Tonfilms ist.

Nähere Informationen zum Projekt und zum Programm gibt es hier: https://www.weparapom.eu.

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