Waldzustandsbericht 2021 – BÜNDNISGRÜNE für stärkere Ausrichtung auf ökologischen Waldumbau

Dresden. Der Ausschuss für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft des Sächsischen Landtages hat sich heute mit dem Waldzustandsbericht 2021 befasst. Laut Bericht ist der sächsische Wald in einem problematischen Zustand: Mehr als 30 Prozent der Bäume sind deutlich geschädigt, nur noch 24 Prozent sind ohne erkennbare Schäden. Nicht nur die Fichten leiden massiv unter Trockenheit und Schädlingsbefall, auch Laubbäume, beispielsweise Eichen, weisen 2021 noch einmal höhere Schäden auf als im Vorjahr.

Dazu erklärt Volkmar Zschocke, naturschutz- und forstpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

„Der Waldzustandsbericht 2021 unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit eines ökologischen Waldumbaus. Es reicht nicht, immer nur die Schäden zu beseitigen und dann weiterzumachen wie bisher. Vielmehr müssen wir endlich wieder flächendeckend klimastabile Waldökosysteme entwickeln und dabei auch einen Anteil nicht bewirtschafteter Naturwälder etablieren. Denn das ist langfristig der beste Schutz vor künftigen Schäden. Wir brauchen Wälder, die solchen Trockenphasen, Stürmen und Schädlingswellen, wie wir sie in Sachsen jetzt wirklich ausreichend erlebt haben, künftig trotzen. Nur dann werden sie weiterhin Wasser für uns speichern, Luft für uns filtern, Artenvielfalt für uns sichern, das von uns verursachte Kohlendioxid binden oder uns vor Hochwasser schützen.“

„Wir BÜNDNISGRÜNE werben deshalb für eine breite Unterstützung aller Waldeigentümerinnen und -eigentümer bei der Neu- und Wiederbewaldung sowie beim Waldumbau. Der Klimawandel macht vor Reviergrenzen nicht halt, die vielfältigen Ökosystemleistungen des Waldes müssen gemeinsam erhalten werden. Mehr Arten- und Strukturvielfalt und mehr Naturschutz auf der gesamten Fläche sind überlebensnotwendig – auch für uns Menschen. Ein Verzögern des dringend notwendigen ökologischen Waldumbaus schadet dem Gemeinwohl und ist kontraproduktiv für eine künftig erfolgreiche Waldwirtschaft. Denn es ist nicht der Naturschutz, sondern der falsche Fokus auf zu hohe und zu schnelle Holzerträge, der unseren Wald und die Forstwirtschaft erst in diese dramatische Krisensituation gebracht hat. Noch ist ein Umsteuern möglich.“

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