Verbreiterung der Fuß- und Radüberwege ist ein Schritt hin zu mehr urbaner Qualität

In der heutigen Stadtratssitzung stand der Baubeschluss zur Erneuerung des Knotenpunktes Bahnhofstraße / Zschopauer Straße einschließlich Johannisstraße auf der Tagesordnung. Unser gemeinsamer Änderungsantrag, im Rahmen der Bauausführung eine deutliche Verbreiterung der Geh-und Radwege für die beiden Querungen der Bahnhofstraße sowie für die Querung der Zschopauer Straße zu prüfen und im Rahmen der örtlichen Möglichkeiten zu realisieren, fand eine klare Mehrheit.

Seit über 20 Jahren wächst auf einst innerstädtischen Brachen Baufeld für Baufeld die Chemnitzer Innenstadt. Gebäude entstehen, Sichtachsen und Wegebeziehungen verändern sich, Bäume werden gefällt, neue Bäume gepflanzt. Begleitet wird dieser Prozess mit einer fortdauernden Debatte über die Qualität der Architektur, über Nutzungen, über Nutzungskonflikte, über Veränderungen bei der Mobilität.

Ich möchte weitere 20 Jahre in die Zukunft blicken und Ihnen eine Vision Chemnitz 2040 präsentieren „Jetzt bewegen sich die Menschen in Chemnitz am liebsten zu Fuß, entdecken abwechslungsreich und einladend gestaltete Straßenräume und schlendern durch kleinteilig strukturierte Geschäftsstraßen, in denen Einzelhandel und Gastronomie zum Verweilen anregen. Der öffentliche Raum hat sich zum Ort der Begegnungen und der Kommunikation entwickelt.“

Das ist keine Vision von mir, sondern Sätze aus der Präambel des Diskussionsentwurfes zum neuen Verkehrsentwicklungsplan. Verdichtung, Belebung, Begrünung, Begegnung, Kommunikation, Aufenthaltsqualität, bessere Bedingungen für den Fußverkehr – das ist die Richtung, in die sich also die Innenstadt entwickeln soll. Zumindest sollten dann aber auch aktuelle Baumaßnahmen im öffentlichen Raum ein Stück in diese Richtung weisen.

Mit der Bebauung Johannisplatz und Johannisvorstadt rückt der Knotenpunkt Bahnhofstraße / Zschopauer Straße vom Rand stärker in den Stadtkern. Die Herausforderung besteht also perspektivisch darin, die hohe Barrierewirkung zu überwinden, die diese vierspurigen Straßen in der unmittelbaren Innenstadt für zu Fuß Gehende und auch Radfahrende darstellen.

Im Bereich des heute vorliegenden Baubeschlusses ist ausreichend Platz für Autos, Busse, Bahnen, aber auch für Fuß- und Radwege. Alles ist großzügig gestaltet und lässt perspektivisch auch die Änderungen der Nutzung von Verkehrsflächen zu.

Und gerade die baulichen Gegebenheiten im Bereich der Straßenquerungen lassen Breiten für Fuß- und Radwege deutlich über 5 Meter möglich erscheinen. Im Ausschuss hatte die Stadtverwaltung Bereitschaft signalisiert, genau dies zu prüfen und im Rahmen der Möglichkeiten zu realisieren. Eine Verbreiterung der Fuß- und Radüberwege ist ein Schritt hin zu mehr urbaner Qualität an diesem aktuell noch sehr vom Auto dominierten Knotenpunkt.

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