Unser Klapperbrunnen gehört unverzichtbar zu Chemnitz

Der Klapperbrunnen „klappert“ eigentlich nicht. Aber die Schalen klappen hörbar herunter und das Wasser schwappt heraus. Dann füllen sich die Schalen wieder, um unter dem Gewicht des Wassers sich alsbald wieder zu ergießen. Dieses Geräusch ist unverwechselbar in meinem Kindheitsgedächtnis abgespeichert. Der Brunnen ist so alt wie ich. Als Kind stand ich wie viele Karl-Marx-Städter Kinder gespannt davor, wann und aus welcher Schale sich das das Wasser erneut ergießt.

Heute wurde der beliebteste Brunnen der Stadt am ursprünglichen Standort gemeinsam von Stadtspitze und uns Landtagsabgeordneten wieder in Betrieb genommen. Die Musikschule Chemnitz sorgte für die feierliche musikalische Umrahmung. Einen maßgeblichen Anteil an der Restauration hatte der Chemnitzer Bildhauer Erik Neukirchner, der Enkel von Johann Belz, dem ursprünglichen Schöpfer des Brunnens. Es heißt, Johann Belz habe sich von mit Wasser gefüllten Blättern des Frauenmantels zu diesem Brunnen inspirieren lassen.

Die gesamte künstlerische und technische Sanierung war schon recht aufwändig. Gut, dass es gelungen ist, über den Landtag einen Anteil von 200.000 Euro aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR (PMO) dafür nach Chemnitz zu leiten. Der Brunnen muss nun auch nicht mehr mit einem Wasserwagen befüllt werden, sondern hat einen eigenen Brauchwasseranschluss erhalten. In einer Zeit, in der es in den Sommermonaten wohl immer heißer und trockener in der Innenstadt wird, sind Brunnen nicht nur künstlerische Stadtgestaltung, sondern willkommener Beitrag zur Abkühlung und Klimatisierung.

Hier noch ein schönes Video von der Eröffnung von „Virtuelle Stadtführung Chemnitz“:

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