Stolpersteinverlegung am 17. Mai 2022

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Heute wurden von Gunter Demnig insgesamt 23 neue Stolpersteine an zwölf Orten in der Stadt im Beisein von Angehörigen aus Israel und weiteren Nachfahren verlegt. Bei drei Stationen auf dem Kaßberg war ich dabei. Es ist wichtig, sich immer wieder mit den Schicksalen der von den Nationalsozialisten Ermordeten, Verschleppten oder in den Tod Getriebenen und ihren Familien zu beschäftigen und alles dafür zu tun, damit dies nie wieder geschieht.

Andréstraße 39 – Stolperstein für Werner Michaelis Götz: Werner Michaelis Götz wurde 1938 während des Novemberpogroms in „Schutzhaft“ genommen und in das Pogromsonderlager in Buchenwald verschleppt. Es folgte Zwangsarbeit in der Ziegelei Richard Theyson im Ortsteil Borna. Ab 1940 war er in verschiedenen jüdischen Umschulungs- und Einsatzlagern, bis er 1943 nach Auschwitz deportiert wurde. Dort starb er kurze Zeit später an Fleckentyphus.

Heinrich-Beck-Straße 7 – Stolpersteine für Max, Miriam Paula Margarete, Bracha Brigitte Ingeborg und Baruch Bernard Richard Geller. Max Geller besaß eine Strumpfwarenfabrik Niederzwönitz. Mit seiner Frau Miriam Paula Margarete Geller, geb. Götz und seinen Kindern Bracha Brigitte Ingeborg Geller (später verheiratete Dana), Baruch Bernard Richard Geller und Ruth Geller wohnte er in der Heinrich-Beck-Straße 7. Im August 1935 wanderte die Familie in das Britische Mandatsgebiet Palästina aus.

Agricolastraße 13 – Stolpersteine für Erich, Ellen und Johanna Wangenheim: Erich Wangenheim wurde im März 1939 zum letzten Vorstandsvorsitzenden der Israelitischen Religionsgemeinde in Chemnitz gewählt. Er leitete unter anderem ein Textilgeschäft und war später Direktor eines Alters- und Siechenheimes. Zusammen mit seiner Frau Ellen Wangenheim, geb. Tuchler wurde er am 27. März 1943 von der Gestapo festgenommen und nach einer Gefängnishaft in Chemnitz und Dresden in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Ellen Wangenheim starb dort am 21. März 1944 an Hunger und Krankheit. Johanna Wangenheim, Erichs Mutter, war bereits am 8. September 1942 in das Ghetto verschleppt worden. Sie verstarb dort an Altersschwäche. Erich Wangenheim kehrte im Juni 1945 in das schwer zerstörte Chemnitz zurück und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der heutigen Jüdischen Gemeinde zu Chemnitz.

Die Verlegung war sehr gut vorbereitet von Cornelia Siegel, Stadt Chemnitz. Viele Details zu den Familien hat Historiker Dr. Jürgen Erich Nitsche recherchiert. Auch die Nachfahren trugen bewegende Geschichten bei und hatten Erinnerungsstücke mitgebracht. Musikalisch wurde die Verlegung begleitet von Andreas Winkler und den Schülerinnen und Schüler von Andre- und Agricola Gymnasium.

Alle verlegten Stolpersteine und Lebenswege der Opfer: https://www.chemnitz.de/chemnitz/de/unsere-stadt/geschichte/stolpersteine/verlegung_20220517.html

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