Start der Aktion „Brückenstraße 2030“

Gestern haben wir ein großes Wimmelbild am Sockel des Karl-Marx-Monuments präsentiert, um mit den Passantinnen und Passanten darüber ins Gespräch zu kommen. Es zeigt eine Vision für die Brückenstraße 2030, zeigt Geschichten und Gesichter einer bunten Innenstadt. Das Bild entstand mit Hilfe der Chemnitzer Illustratorin Stephanie Brittnacher anlässlich der anstehenden öffentlichen Debatte zur Gestaltung der Brückenstraße im Zuge des geplanten Straßenbahnbaus.

Das Bild soll keine fertige Vision und kein Plan sein, sondern Raum und Anlass zum Mitträumen und Mitgestalten: „Was braucht es künftig in diesem zentralen Areal der Innenstadt? Mehr bunte Lebendigkeit? Mehr Grün? Was fehlt? Was stellst du dir ganz anders vor?“

Viele Menschen nahmen sich unser Faltblatt mit dem wunderschönen Bild, die Kinder blieben lange davor stehen, mit einigen Passantinnen und Passanten entsponnen sich Gespräche: Deutlich wurde, dass sich das gesamte Areal im Sommer heftig aufheizt und mehr schattenspendendes Grün sehr willkommen wäre. Die Barrierewirkung der Brückenstraße mit den momentan vier Fahrspuren und das dadurch entstehende Gefühl, von der Innenstadt abgeschnitten zu sein, wurden angesprochen, aber auch die notwendige Belebung der Erdgeschossbereiche hinterm Karl-Marx-Monument. Wir haben zudem über die Bedürfnisse der Menschen, die im Gebäude arbeiten, gesprochen. Es ist nur logisch, dass an diesem für Chemnitz markanten Ort auch Tourist:innen mit uns ins Gespräch kamen – über das einmalige Karl-Marx-Monument, aber auch über die dramatische Hitzeentwicklung in europäischen Innenstädten, die allerorten zunehmend zum Problem wird.

Der Stadtrat hat in einem ersten Schritt eine Hauptvariante für die neue Stadtbahnstrecke des Chemnitzer Modells favorisiert: Die Bahn soll in Mittellage in einem Rasengleis geführt werden. PKW-Individualverkehr soll in der Brückenstraße weiterhin möglich sein. Unser Vorstoß zur Verkehrsberuhigung des Areals fand im Rat keine Mehrheit. In einem nächsten Schritt geht es um die Entwurfsplanung, in die der Verkehrsverbund Mittelsachsen die Bürgerinnen und Bürger wieder einbinden will. In dieser Phase wird es dann auch zunehmend um konkrete Fragen der Gestaltung des öffentlichen Raums gehen. Mit unserer Aktion „Brückenstraße 2030“ wollen wir dazu anregen, sich einzumischen.

Am Montag, dem 19. September 2022, veranstaltet dazu die BÜNDNISGRÜNE Stadtratsfraktion 17 Uhr im Konferenzraum „Tropfen“ des Technischen Rathauses eine öffentliche Fraktionssitzung mit einer Diskussionsrunde rund um die Frage, wie die Chemnitzer Innenstadt möglichst lebenswert gestaltet werden kann. Mit Grünflächenamt, Verkehrsverbund, Zivilgesellschaft, Stadtforum, Architektinnen und Architekten und der Künstlerin wollen wir Gestaltungsfragen vertiefen und uns darüber austauschen, was die Chemnitzer Innenstadt besonders (er-)lebenswert macht und welche Ideen es gibt, um unser Stadtzentrum im Zuge des Straßenbahnausbaus noch schöner zu machen.

Alle sind herzlich zu dieser Diskussion, die nicht mit einer Aktion oder Veranstaltung abgeschlossen sein wird, eingeladen. Auch die AG-Stadtentwicklung des BÜNDNISGRÜNEN Kreisverbandes bietet Raum zum Austausch zu einer zukunftsgerechten Gestaltung der Innenstadt. Das Wimmelbild ist in unseren Büros erhältlich.

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