Programm OB-Wahl: Holzheizkraftwerk Siegmar – öffentlichen Anhörung notwendig

Der Energieversorger Eins Energie will der Mauersbergerstraße ein Holzheizkraftwerk bauen. Anwohner*innen stehen dem kritisch gegenüber. Kritisiert wird die schlechte Informationspolitik seitens des Versorgers und der Stadt. Ich erhalte viele Fragen zu Gesundheit, Wirtschaftlichkeit, Raubbau an Holz, Belastung durch Transport und Abgase. Das ist meine Position dazu:

Zunächst ist der Einsatz von Biomasse zur Energieerzeugung ein notwendiger Teil der Umstellung auf 100% Erneuerbarer Energien. Deren Nutzung ist, wie bei allen Energien, nicht ohne – zum Teil auch problematische – Folgewirkungen. Bzgl. des Holzes oder der Biomasse allgemein ist deren regionale Verfügbarkeit wichtig. Im Moment stehen durch die Waldkrise zwar enorme Mengen Schadholz zur Verfügung und eine Abnahme dieser Mengen für Energiegewinnung wäre ein wichtiger Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung der schwer getroffenen Waldbesitzer. Eine Energiewende im Wärmebereich wird aber mit Holz allein dauerhaft nicht gelingen.

Wenn Holz zum Einsatz kommt, so muss dies hocheffizient geschehen, wie es etwa bei dezentralen Heizkesseln in Chemnitzer Schulen und Kitas der Fall ist. Die Stadtverwaltung handelt hier, meist mit eigenem Holz aus der Landschaftspflege, vorbildhaft. Dies – transparent kommuniziert und erläutert – hat maßgeblichen Anteil an der Anerkennung, die Chemnitz im Rahmen des European Energy Awards immer wieder zuteil wird.

Bei dem geplanten Holzheizkraftwerk sind detaillierte Auskünfte gegenüber den kritisch anfragenden Bewohner*innen in den angrenzenden Stadtteilen erforderlich. Ich fordere hierzu Transparenz und Detailinformationen im Rahmen einer öffentlichen Anhörung. Heutzutage ist kein größeres Energieprojekt mehr gegen die Menschen vor Ort umsetzbar. Die Technologie muss erläutert werden, auch die Verfahren der Abgasreinigung. Fragen des flexiblen Betriebes einer solchen Anlage, des Transports und der Lagerung sind ebenfalls relevant. Denn Wärme wird nicht immer in gleichem Maß benötigt. Eine solche Anlage muss letztendlich sauber betrieben werden. Sie muss effizient gesteuert werden können, um wertvolle Biomasse nicht zu verschwenden. Zudem muss genehmigungsrechtlich sichergestellt werden, dass dauerhaft nur unbelastetes Holz zum Einsatz kommt.

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