Programm OB-Wahl: Beste Bildungsvoraussetzungen für alle Kinder

Im Wahlkampf werde ich oft gefragt, wo ich im Schulbereich die größten Herausforderungen sehe und wie ich diese als künftiger Oberbürgermeister lösen werde.

Lehrer*innengewinnung: Chemnitz ist stärker als andere Großstädte in Sachsen vom Lehrer*innenmangel betroffen. Ich will unsere Stadt für Fachkräfte attraktiver machen. Die Stadt bietet viele Vorteile, um Lehrkräften attraktive Angebote machen zu können. Chemnitz ist zum Beispiel eine vergleichsweise familienfreundliche Stadt. Die Angebote für Familien will ich offensiver bewerben, aber auch ausbauen. Ein weiterer wichtiger Schritt zu mehr Lehrer*innen ist der Ausbau des Lehramtsstudiums an der TU Chemnitz. Wir brauchen neben dem Lehramtsstudium Grundschule auch auch ein Angebot für das Lehramt in Oberschule und Berufsschule. Ich will mich auf Landesebene dafür stark machen, den Hochschulstandort Chemnitz auch in diesem Bereich stärken.

Schulvielfalt: So verschieden, wie Kinder sind, so vielfältig müssen auch die Bildungsan­gebote in der Stadt sein. Deshalb stehe ich hinter allen öffentlichen und freien Schulen. Ich unterstütze Initiativen wie „Gute Schule“ und das „Chemnitzer Schulmodell“. Auch die Schüler*innen, die sich im bestehenden Schul­wesen nicht zurechtfinden sowie die Schul­abbrecher*innen habe ich im Blick. Ich will, dass Schulsozialarbeit mittelfristig an allen Chemnitzer Schulen etabliert wird. Auch die Rahmenbedingungen für Inklusion müssen verbessert werden. In den einzelnen Schularten sehe ich folgende Herausforderungen:

  • Grundschulen: Kurze Beine brauchen kurze Wege. Ich werde eine Debatte anregen, die Schulbezirke im Grundschulbereich wieder kleiner zu fassen.
  • Oberschulen: Wichtig ist mir, Lehr- und Lernqualität an den Oberschulen zu stärken und die Abbruchquote zu senken.
  • Gemeinschaftsschulen: Im Ergebnis der Koalitionsbildung ist nun auch die Gemeinschaftsschule im Sächsischen Schulgesetz verankert. Damit wird ein Kernanliegen des Volksantrages zum Längeren gemeinsamem Lernen umgesetzt. Die Gemeinschaftsschule braucht dringend kommunale Unterstützung. Ich plädiere dafür, das Schulangebot in Chemnitz zu erweitern und Gemeinschaftsschulen dort zu ermöglichen, wo es vor Ort gewollt ist. Ich will die Initiative “Gute Schule” als Vorreiter am geplanten Standort Heinrich-Schütz-Straße zum Erfolg führen. Auf Landesebene werde ich mich dafür stark machen, dass das „Chemnitzer Schulmodell“ all die Weiterentwicklungsmöglichkeiten erhält, die mit der Einführung von Gemeinschaftsschulen einhergehen.
  • Gymnasium: Chemnitz hat steigende Schüler*innenzahlen im Bereich Gymnasium, jedoch zu wenige Schulraumkapazitäten. Der geplante Anbau beim Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium und die Erweiterung des Johannes-Kepler-Gymnasium erbringen noch nicht die Kapazität für den notwendigen Bedarf. Ich werde daher eine Entscheidungsfindung vorantreiben, ob Chemnitz ein weiteres Gymnasium braucht. Der Standort sollte auch mit Blick auf die Stadtentwicklung entschieden werden.

Berufsorientierung: Ich will, dass die Stadt ihre Möglichkeiten nutzt, um Berufsorientierung an allen Schulen, auch an Gymnasien, zu befördern. Eine berufsbildende Laufbahn ist nicht schlechter als eine akademische. Das Abitur ist nur ein möglicher Schulabschluss neben anderen. Entscheidend ist, dass das Bildungssystem in beide Richtungen durchlässig bleibt.

Digitalisierung: Ich will allgemeinbildende und berufsbildende Schulen in Chemnitz, die Kinder und Jugendliche umfassend auf die Zukunft vorbereiten. Investitionen in die digitale Infrastruktur sind dabei dringend, damit die Vermittlung digitaler Kompetenzen nicht an technischen Hürden scheitert. Die Corona-Pandemie hat offenbart, wie enorm wichtig es ist, mit modernen Arbeitsmitteln zu lernen, sich untereinander zu vernetzen und gemeinsam mit Lehrkräften nutzerfreundliche Portale mit Lehr-/Lerntools nutzen zu können. Neben der Ausstattung in den Schulen muss der Breitbandausbau weiter vorangetrieben werden.

Gemeinschaftsverpflegung: Gute Lernbedingungen und gesunde Ernährung gehören zusammen. Die meisten Chemnitzer Schüler*innen verbringen einen Großteil des Tages in der Schule. Eine gesunde Versorgung mit ausgewogenen, frisch zubereiteten Mahlzeiten ist daher enorm wichtig. Mir geht es dabei um Gesundheit und Bildung. In der Fastfood- und Wegwerfgesellschaft bedürfen Ernährung, Zubereitung von Lebensmitteln und Esskultur eines größeren Stellenwertes im pädagogischen Konzept unserer Schulen. Als Oberbürgermeister werde ich mich dafür einsetzen, dass Chemnitz eine bezahlbare und qualitativ hochwertige Essensversorgung aller Schüler*innen gewährleisten kann. Nach Möglichkeit möchte ich dabei auf lokale Anbieter und regionale Produzenten setzen.

Demokratiebildung: Schulen sind Lebenswelten, die Kinder und Jugendliche mitgestalten sollen, die eine gesunde, achtsame Lebensweise und einen offenen und toleranten Umgang miteinander vermitteln und vorleben. Bewährte Projekte wie „Schulen ohne Rassismus“ sollen gefördert werden. Verstärkt braucht es auch Schulprojekte, die den Umgang mit neuen Medien und sozialen Medien thematisieren.

Schulbau: Sanierung und Bau von Kitas und Schulen müssen ökologisch, nachhaltig, energieeffizient und barrierefrei erfolgen. Ich setze mich dafür ein, dass alle Schulen und Kitas zu Fuß oder mit dem Rad sicher erreichbar sind.

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