Zschocke: Mithilfe der landesweiten Strategie und überprüfbaren Zwischenzielen können wir große Schritte in Richtung Zero Waste gehen
Dresden. Ende vergangener Woche wurde die Abfallbilanz für den Freistaat Sachsen vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in Dresden veröffentlicht. Die Zahlen zeigen einen leichten Anstieg beim Haushaltsmüllaufkommen pro Kopf im Freistaat.
Volkmar Zschocke, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, unterstreicht angesichts der Bilanz die BÜNDNISGRÜNE Initiative für eine Zero-Waste-Strategie im Freistaat:
“Sachsen kann Zero Waste! Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns bereits seit einigen Jahren dafür ein, dass wir eine Landesstrategie für eine echte Kreislaufwirtschaft etablieren. Ich freue mich daher, dass das Landesumweltamt jetzt genau daran arbeitet. Mit fachkundiger Unterstützung kann es aus der sächsischen Wirtschaft rechnen, denn viele Unternehmen haben sich bereits auf den Weg gemacht, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Zudem sollten die Kommunen, Verbände der privaten Entsorgungswirtschaft und Umweltorganisationen eingebunden werden.”
“Um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, müssen wir den Raubbau an der Natur beenden und unseren Ressourcenverbrauch deutlich reduzieren. Das lässt sich zum Beispiel durch Anpassungen im Produktdesign, Fokus auf Langlebigkeit und Möglichkeit der Reparatur von Produkten sowie der Verwendung von nachwachsenden und recycelten Materialien ermöglichen. Wir müssen geschlossene Kreisläufe von natürlichen und technischen Stoffen erreichen, damit Abfälle nicht mehr verbrannt oder deponiert werden müssen.”
“Der Freistaat verfügt über eine leistungsfähige Kreislaufwirtschaftsbranche. Mithilfe der landesweiten Strategie und überprüfbaren Zwischenzielen können wir große Schritte in Richtung Zero Waste gehen. Ich sehe zum Beispiel Potential in der Optimierung von Abfallströmen und -wegen, höherwertige Verwertung von Bioabfällen oder der Reduktion von Lebensmittelabfällen. Auch europäische Rahmenbedingungen spielen eine wichtige Rolle: Das Recht auf Reparatur muss durchgesetzt werden, um der vorzeitigen Entsorgung von Geräten aufgrund eines defekten Bauteils vorzubeugen.”
Weitere Informationen:
Pro Kopf sind 2019 in Sachsen etwa 339 Kilogramm Haushaltsmüll angefallen. Dieser Wert liegt fünf Kilogramm höher als im Vorjahr.
>> Pressemitteilung des LfULG zur Abfallbilanz 20