Menschen gedenken in Chemnitz den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

Nie wieder ist jetzt – Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

Wir gedenken der Opfer des Faschismus. Heute, am Tag der Befreiung von Auschwitz vor 79 Jahren, erinnern wir uns an die Schicksale, an die unfassbaren Verbrechen, die an Menschen in Auschwitz und den vielen anderen Lagern verübt wurden. Das Außmaß des Grauens und der Niederträchtigkeit ist für uns immer noch unfassbar, Wir gedenken der Ermordeten und der Überlebenden: Jüdinnen und Juden, Sintizze und Sinti, Romnja und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, Kriegsgefangene, politische Gegnerinnen und Gegner, Zeugen Jehovas sowie Vorbestrafte und als „Asozi­ale“ diffamierte Menschen.

Es ist wichtig, das Erinnern konkret werden zu lassen. Hinter jeder Zahl in den Millionen steht ein Mensch, ein Schicksal, eine Geschichte. Das Erzählen einzelner Schicksale darf nicht aufhören. Es hilft uns und unseren Kindern, das Unbegreifliche zu verstehen. Es verdeutlicht uns, was geschehen kann wenn Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit verloren gehen, wenn Kräfte erstarken, die im neuen Gewand altes völkisches Gedankengut verbreiten.

Wir leben in einer Zeit, in der das Versprechen „Nie wieder Faschismus“ durch aktive Gegenwehr verteidigt werden muss. In einer Zeit, in der Rechtsextremist*innen nach der Macht greifen, in der in Deutschland in Geheimtreffen völkische Deportationspläne geschmiedet werden.

Es ist jetzt wichtiger denn je, die Erinnerung an die während der faschistischen Gewaltherrschaft ermordeten und entrechteten Menschen zu gedenken, ihre Geschichten zu erzählen und zu hören und mit dem Wissen darum, wie unfassbar furchtbar Faschismus ist, jedem menschenfeindlichem Gedankengut deutlich zu widersprechen.

Die Massenproteste gegen Rechtsextremismus lassen mich aber wieder hoffen, dass es 2024 gelingt, den Angriff der AfD auf unsere liberale Demokratie zurückzudrängen. Doch das geschieht nicht von selbst: Jeder anständige Mensch ist nun gefordert, sich nicht wegzuducken und den ihm möglichen Beitrag im Alltag zu leisten – gegen die Angriffe auf Menschenwürde, Rechtsstaat und auf die Freiheit, die wir uns 1989 erkämpft haben. Wer schweigt, stimmt zu.

Nie wieder Faschismus! Dafür gilt es zu kämpfen – nicht nur am 27. Januar. 

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