Entscheidung schützt regionale Erzeuger, Lieferanten und Händler vor wirtschaftlichen Notlagen
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag
Pressemitteilung
Nr.: 28/2020
Datum: 30.03.20
Zschocke: Die Entscheidung ermöglicht guten Infektionsschutz, stärkt das Bündnis zwischen Stadtbevölkerung und regionalen Erzeugern und ist ein Beitrag zu weniger Abhängigkeit von globalen Lieferketten.
Dresden. Zur Entscheidung der sächsischen Staatsregierung, dass mobile Verkaufsstände unter freiem Himmel oder in Markthallen für Lebensmittel, selbst erzeugte Gartenbau- und Baumschulerzeugnisse sowie Tierbedarf ab Mittwoch (1.4.) wieder öffnen können, erklärt Volkmar Zschocke, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
„Wir Bündnisgrüne begrüßen die Entscheidung. Sie ermöglicht guten Infektionsschutz, stärkt das Bündnis zwischen Stadtbevölkerung und regionalen Erzeugern und ist ein Beitrag zu weniger Abhängigkeit von globalen Lieferketten.“
„Die allermeisten Menschen in Sachsen haben den Ernst der Lage verstanden und halten Abstand. Auf dem Frischemarkt kann der Infektionsschutz oft einfacher eingehalten werden, als in manch räumlich begrenztem Supermarkt. Die Kommunen können auch eine räumliche Ausdehnung der Verkaufsfläche erwägen, um Abstand herzustellen. Frischemärkte helfen, den Andrang auf die Supermärkte zu verringern. Das Kundenaufkommen kann so entzerrt werden.“
„Gerade in schwierigen Zeiten wachsen Bewusstsein für Regionalität und Wertschätzung für die Leistungen derer, die unsere Lebensmittel erzeugen. Wir alle können dazu beitragen, regionale Erzeuger, Lieferanten und Händler vor wirtschaftlichen Notlagen zu schützen.“
„Die weltweite Ausdehnung der Pandemie führt uns die Anfälligkeit des globalen Handels deutlich vor Augen. Mit der Zulassung von Frischemärkten werden regionale Wirtschaftskreisläufe stabilisiert, die nicht auf globale Lieferketten angewiesen sind. Wir lernen gerade, wie wichtig es ist, bei der Grundversorgung mit lebensnotwendigen Produkten unabhängiger zu sein.“
„Um die regionale Versorgung sicherzustellen, drängt aktuell zudem die Personalfrage für die Ernte. Die Landwirtinnen und Landwirte brauchen Unterstützung von qualifizierten Arbeitskräfte. Hier müssen schnell Regelungen, auch in Zusammenarbeit mit unseren Nachbarländern, gefunden werden, die Sicherheit bringen.“