Der Vorstand vom Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. ist in seiner Zusammensetzung weiblicher geworden. Auch eine Zeitzeugin und ein Zeitzeuge sind im Gremium vertreten. Das ist nicht nur gut für das Außenbild, das entspricht auch dem Verein und unserem gemeinsamen Engagement viel besser. Aufarbeitung war und ist eine Sache von Frauen und Männern. Und es ist ein Gewinn für die Arbeit, wenn Frauen und Männer gemeinsam entscheiden.
Dennoch ist die Vorstandsarbeit ein bürgerschaftliches Ehrenamt, welches zeitlich mit Beruf, Familie und anderen Ehrenämtern konkurriert. Umso mehr freue ich mich, dass drei neue Mitstreiterinnen und ein neuer Mitstreiter für die Vorstandsarbeit gefunden wurden, die trotz herausfordernder Rahmenbedingungen mit uns die Verantwortung übernehmen wollen.
Herausfordernde Rahmenbedingungen gibt es derzeit genug. Zuallererst den Ausbau der Gedenkstätte auf dem Kaßberg – unter unkalkulierbaren Bedingungen, was die Dynamik von Kosten, Preisen oder Verfügbarkeit von Baumaterial betrifft. Herausfordernd ist aber auch das politische und gesellschaftliche Umfeld. In einer Zeit, in der Demokratie und Rechtstaat verächtlich gemacht und auch angegriffen werden, ist es notwendig, klare Haltung zu beziehen. Darum hat die Mitgliederversammlung auch noch mal mit einer Satzungsergänzung die Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern demokratiefeindlicher Organisationen klar ausgeschlossen. Das geht auch gar nicht anders in einem Verein, der sich dem Schutz und der Förderung der Menschenrechte, der Rechtsstaatlichkeit und der Demokratie verschrieben hat.
Die Bauarbeiten auf dem Kaßberg sind in vollem Gange und kommen hoffentlich zu einem guten Abschluss, der den Einbau der Dauerausstellung ermöglicht. Die Ausstellung entsteht aktuell parallel zu den Bauarbeiten. Ich bin sehr gespannt auf die Eröffnung im nächsten Jahr. Alle gewählten Vorstände und mehr Infos zum Bauvorhaben: https://gedenkort-kassberg.de/vorstand-neu-gewaehlt/