Mehr Raum für natürlichen Boden – Chemnitz auf dem Weg zu „Netto-Null-Versiegelung 2030“

Der Stadtrat wird diese Woche über ein ehrgeiziges Ziel diskutieren: Die sogenannte Netto-Null-Versiegelung ab dem Jahr 2030. Diese Initiative der BÜNDNISGRÜNEN Fraktionsgemeinschaft soll eine zentrale strategische Grundlage in Richtung einer nachhaltigen und umweltbewussten Stadtplanung werden.

Netto-Null-Versiegelung bedeutet, dass ab 2030 neue Versiegelungen durch Maßnahmen wie Gründächer, Entsiegelungen oder die Schaffung von Grünflächen so ausgeglichen sein müssen, dass insgesamt die Versiegelung nicht weiter ansteigt. Dieser Ansatz ist entscheidend, um die negativen Auswirkungen von Bodenversiegelung auf das lokale Ökosystem und das Stadtklima zu minimieren.

Volkmar Zschocke, Sprecher der Fraktionsgemeinschaft für Stadtentwicklung betont die Dringlichkeit: „Chemnitz steht vor großen Herausforderungen im Hinblick auf den Klimawandel und die Erhaltung unserer natürlichen Ressourcen. Die starke Aufheizung versiegelter Flächen führt zudem zu gesundheitlichen Belastungen. Das Ziel einer Netto-Null-Versiegelung ist notwendig, um die Lebensqualität unserer Stadt zu erhalten und gleichzeitig einen Beitrag zum Natur-, Boden- und Hochwasserschutz zu leisten.“

Im Antrag geht es um wirksame Strategien gegen den zunehmenden Flächenverbrauch. Konkret heißt das, alle Konzepte, Maßnahmen und Pläne im Bereich der Stadtentwicklung am Ziel „Netto-Null-Versiegelung 2030“ auszurichten.

Zschocke sieht Chemnitz bereits auf einem guten Weg: “Es geht nicht darum, nicht mehr zu bauen. Vielmehr setzen Stadtverwaltung und viele private Bauherren zunehmend auf Alternativen zur Vollversiegelung. Es gibt auch Instrumente zur Begrenzung und zum Ausgleich der Versiegelung. Diese sollen mit unserem Antrag verbindlicher und überprüfbarer werden. Wir wollen unter Nutzung und Auswertung geeigneter Daten zu versiegelten, teilversiegelten und unversiegelten Flächen ein Monitoring einführen, wie sich die Bilanz zwischen Ver- und Entsiegelung tatsächlich entwickelt.”

„Die Umsetzung des Antrags erfordert eine gemeinsame Anstrengung.“, so Zschocke weiter. „Wir laden daher alle Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen und ihre Ideen und Vorschläge einzubringen – zum Beispiel bei unserer nächsten offenen Fraktionssitzung.“

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