Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag hat ein Maßnahmenpapier zur Vorsorge für künftige Trockenphasen vorgelegt. Darin beschreibt sie Schritte auf Landes- und kommunaler Ebene, die es angesichts des dritten Trockenjahres in Folge braucht, um die Folgen für Natur und Mensch abzumildern. Volkmar Zschocke, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, erklärt dazu:
„Die wenigen Niederschläge der letzten Tage täuschen nicht über die Zahlen hinweg: Die meteorologischen Daten der letzten drei Jahrzehnte für Sachsen zeigen eine Abnahme der durchschnittlichen Niederschläge im Frühjahr. Der April 2020 war defacto regenfrei. Die Folgen des Klimawandels treffen uns nicht in einer fernen Zeit, sondern bereits jetzt. Was Natur sowie die Landwirtinnen und Landwirte zuerst spüren, geht letzlich an keinem Menschen vorbei. Es ist aber nicht die Zeit für Panikmache, sondern für schnelles und konsequentes Handeln. Ich will mit den Vorschlägen im Maßnahmenpapier einen weiteren Beitrag von bündnisgrüner Seite leisten.“
„Der Wald im Freistaat ist unsere grüne Lunge. Er wird im Zuge der Trockenheit aktuell vor allem durch den Borkenkäfer bedroht. Neben der Schadensbeseitung muß jetzt der Waldumbau beschleunigt werden. Widerstandsfähige, arten- und und strukturreiche Mischwälder kommen besser mit den zu erwartenden Trockenphasen zu Recht. Es gibt auch viele konkrete Möglichkeiten, die enorme Wasserspeicherfähigkeit des Waldes zu erhöhen.“
„Die Landwirtschaft steht ebenfalls unter starkem Druck durch die anhaltende Dürre. Die Betriebe wenden bereits Methoden an, um mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Als Beispiele sind hier die Nutzung von Zwischen- und Untersaaten sowie trockentoleranter Sorten, stärkere Beschattung und Schutz vor Erosion für die Felder sowie weniger Bodenverdichtung und damit eine Erhöhung der Wasserspeicherfähigkeit zu nennen. Es geht immer um Lösungen, die in der Praxis funktionieren und um Wertschätzung für die Leistungen derer, die unter diesen Bedingunen trotzdem unsere Lebensmittel erzeugen. Zugleich müssen wir weiter in die Forschung investieren.“
„Auch direkt vor unserer eigenen Haustür gibt es Ansätze, die helfen können. Stärkere Begrünung, weniger Flächenversiegelung und naturnahe Grünflächen-Bewirtschaftung sind nur drei Möglichkeiten. Zudem müssen Kommunen und Land gemeinsam Wege finden, die wertvollen Systeme der Wasserversorgung und -speicherung im Freistaat zu sichern, auszubauen und für künftige Trockenphasen fit zu machen.“
„Das gestiegene Bewusstsein in der Bevölkerung für Fragen des Klimawandels und Naturschutzes sollten wir nutzen und gemeinsam nach vorne schauen. Wir Bündnisgrüne zeigen dafür Wege auf. Wenn wir die Natur schützen, schützen wir letzendlich uns.“
Weitere Informationen:
» Maßnahmenpapier „Vorsorge für künftige Trockenphasen“ der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag
» Dürremonitor Deutschland des UFZ