Lesung und Diskussion mit Ernst Paul Dörfler: Dringend notwendiger Wandel in der Landwirtschaft

Es war eine sehr eindrucksvolle Lesung. Mitten in einer alten Streuobswiese in Belgershain las am 14. August 2021 Ernst Paul Dörfler aus seinem neuen Buch: `Aufs Land – Wege aus der Klimakrise, Monokultur und Konsumzwang´. Im Anschluss diskutierten wir mit ihm und dem BÜNDNISGRÜNEN Direktkandidat http://matthias-vialon.de sowie den vielen Gästen über Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft. Es ging um das Wichtigste: den Boden unter unseren Füßen, sauberes Wasser in Seen und Flüssen, saubere Luft, gutes Klima und die Vielfalt der Arten, die unsere Existenz überhaupt erst ermöglicht.

All das ist bedroht. Vor allem durch unsere wachsende Entfremdung von der uns umgebenden Natur. Die Folgen sind für uns selbst existenzbedrohend: Klimawandel, Artensterben, hohe Verluste von Ackerland durch Versiegelung, Flächenfraß, Erosion, Bodenverschlechterung.

In der Diskussion ging es um den dringend notwendigen Wandel auch in der Landwirtschaft. Die Betriebe sind nicht allein für die Probleme verantwortlich. Aber sie können Teil der Lösung werden. Die Leistungen für fruchtbare Böden, sauberes Wasser, Biodiversität und den Umbau der Tierhaltung müssen gemeinsam von Gesellschaft und Landwirtschaft finanziert werden. Die öffentlichen Mittel der Gemeinsamen Europäischen Argrarpolitik müssen auch für eine stärkere Honorierung von Gemeinwohlleistungen eingesetzt, mehr Direktzahlungen an Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen geknüpft werden.

Wir diskutierten über die Notwendigkeit von mehr Umwelt- und Ernährungsbildung an den Schulen, über regionale Wirtschaftskreisläufe, aber auch über die Langwierigkeit demokratischer Aushandlungsprozesse und was jede und jeder von uns sofort tun kann.

Passend zum Thema fand die Veranstaltung in einer ehemaligen Gärtnerei in Belgershain vor den Toren der pulsierenden Metropole Leipzig statt. Hier findet gerade ein Neugründungsprozess in Kooperation mit der Universität Kassel/Witzenhausen, dem Ernährungsrat Leipzig, http://uferleben.de/ und vielen weiteren lokalen Akteuren statt. Ich bin mir sicher, dass dies ein sehr wertvolles Unternehmen werden kann, was auch hilft, den Graben zwischen Stadt und Land, zwischen ErzeugerInnen und VerbraucherInnen, zwischen Mensch und natürlicher Umwelt wieder zu überwinden.

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