Nachdem in dieser Woche die Bevölkerung um Olbernhau unter beißendem Gestank und Rauschwaden aufgrund eines Deponie-Brandes nahe der tschechischen Stadt Litvinov zu leiden hatte, wandte sich der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Volkmar Zschocke, mit einer kleinen Anfrage an die Staatsregierung.
Mit Sitz in Leipzig betreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe die sog. „Analytische Task Force“ (ATF), die gerade für solche Havarien über entsprechende Spezialkräfte und -technik verfügt. Der ATF ist es möglich, die von Brandwolken überzogenen Gebiete mit spezieller Technik genau zu analysieren und geeignete Schutzmaßnahmen für Mensch, Tier und Umwelt einzuleiten.
Der Landtagsabgeordnete möchte daher von der sächsischen Regierung Auskunft darüber, inwieweit die Messstationen auf dem Erzgebirgskamm in der Lage sind, dieselben analytischen Messungen vorzunehmen wie die ATF.
Zudem will der Gesundheitspolitiker wissen, ob die Staatsregierung oder das Landratsamt in dieser Brandsituation um Hilfe und Unterstützung durch die Leipziger ATF gebeten haben.
Ferner fragt der GRÜNE nach, aus welchen Anlässen die ATF im Freistaat bereits zum Einsatz kam und bei welchen Havarien der Freisaat künftig auf Expertise und Know-how dieser Einsatzgruppe zurückgreifen möchte.
„Wenn in Leipzig eine solche Task Force zu Verfügung steht, die in ihrer Reichweite auch das gesamte Erzgebirge mit abdeckt, dann sollte bei Notwendigkeit auch darauf zurückgegriffen werden. Bisher aber wird die Task Force auch bei tagelangen Bränden in sächsischen Müllbetrieben offenbar nicht angefordert. Solche Abfallbrände setzen regelmäßig einen Cocktail gesundheitsgefährdender Stoffe frei. Wenn es bei der ATF spezielle Meßtechnik gibt, sollte die zum Schutz der Bevölkerung auch eingesetzt werden.“, so Volkmar Zschocke.
Die GRÜNEN auf tschechischer Seite indes wollen sich um unabhängige Schadstoffmessungen bemühen.