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Klimaschutz ist immer auch Gesundheitsschutz

Zschocke: „Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel ernst nehmen – Risikogebiete erkennen, Hitzeaktionspläne erarbeiten, Gesundheitsschutz fördern.“

Chemnitz. Zur Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes vom 4.6.2019 für Chemnitz äußert sich Volkmar Zschocke, Chemnitzer Landtagsabgeordneter von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Die extreme Hitze 2018 ist uns allen noch lebhaft in Erinnerung. Es gibt belastbare Hinweise darauf, dass sich künftig die maximale Lufttemperatur in Sachsen in Richtung extremer Hitze verschieben wird. Lang anhaltende Hitze belastet viele Menschen gesundheitlich. Insbesondere Säuglinge, Kleinkinder, chronisch Kranke und ältere Menschen sind davon betroffen. Die damit einhergehenden Gesundheitsrisiken müssen ernster genommen werden als bisher. Klimaschutz ist immer auch Gesundheitsschutz.

Ein Instrument dafür sind Hitzeaktionspläne, die das Handeln bei Hitzeereignissen koordinieren und steuern. Mit einem Antrag im Landtag haben wir die Staatsregierung bereits Anfang April aufgefordert, Risikogebiete zu identifizieren und die Kommunen bei der Erstellung von Hitzeaktionsplänen und beim Gesundheitsschutz zu unterstützen. Dies muss sich auch in der Stadtentwicklung niederschlagen: Schattige Haltestellen und Fußwege, weniger Beton, mehr Grünflächen und Fassadenbegrünung, mehr Wasserflächen und Trinkbrunnen.

Generell müssen alle politischen Entscheidungen verstärkt an den Erfordernissen des Klimaschutzes ausgerichtet werden. Daher unterstütze und begrüße ich die Initiative, auch in Chemnitz den Klimanotstand auszurufen – so wie das bereits einige europäischen Städte getan haben.„

Hintergrund:

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Klimamodelle prognostizieren, dass der Anstieg der mittleren jährlichen Lufttemperatur zukünftig zu wärmeren Sommern mit einer größeren Anzahl an heißen Tagen und Tropennächten führen wird. Tage, deren höchste Temperatur oberhalb von 30 Grad liegt, können dann häufiger, in ihrer Intensität stärker und auch länger anhaltend auftreten.

Durch Hitzeaktionspläne soll mittelfristig sichergestellt werden, dass gesundheitlich Beeinträchtigte im Ernstfall schnelle Hilfe bekommen können. Bürgerinnen und Bürger sollen sich unkompliziert informieren können. Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Alten- sowie Pflegeheime müssen im Akutfall eines Hitzeereignisses flächendeckend schnell informiert werden.

Dass gut umgesetzte Hitzeaktionspläne wirksam sind, lässt sich in der Schweiz beobachten. Die Kantone haben nach dem Hitzesommer 2003 unterschiedlich gehandelt. Die Analysen haben gezeigt, dass in Städten mit Hitzemaßnahmenplan das hitzebedingte Sterberisiko nach 2003 merklich zurückgegangen ist. Präventives politisches Handeln kann Menschenleben retten.

Mehr Informationen:

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Antrag „Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel ernst nehmen“: https://gruenlink.de/1mf9

Rede zum Antrag: https://gruenlink.de/1mf8

Petition zum Klimanotstand: https://www.openpetition.de/petition/online/klimanotstand-fuer-chemnitz

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