Positionspapier zur Zukunft der Landwirtschaft – BÜNDNISGRÜNE: Keine Rolle rückwärts!

Pressemitteilung. Datum: 06.04.2022

Dresden. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag hat in ihrer gestrigen Fraktionssitzung ein Positionspapier “Keine Rolle rückwärts in der Agrarpolitik” zur aktuellen Diskussion über die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine für Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung beschlossen. Das Papier weist Bestrebungen zum Rückbau ökologischer Landwirtschaft zurück und benennt verschiedene Maßnahmen zur Erreichung einer ökologischen und unabhängigen Landwirtschaft auch in Sachsen.  

Dazu erklärt Volkmar Zschocke, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

“Der Krieg in der Ukraine verschärft die bereits vorhandenen Krisen dramatisch. Umso wichtiger ist es, jetzt zusammenzustehen und gemeinsam nachhaltig funktionierende Lösung zu suchen, statt alte Grabenkämpfe fortzusetzen. Klima- und Naturschutz als Reaktion auf den Krieg auszusetzen, ist kontraproduktiv. Denn die sich rasch beschleunigende Klima- und Biodiversitätskrise macht keine Pause.”

“Wir BÜNDNISGRÜNE wenden uns daher entschieden gegen jede Absicht, Lieferengpässe für landwirtschaftliche Produkte aus Russland und der Ukraine dafür zu instrumentalisieren, den bisher erreichten Konsens in der Landwirtschaftspolitik zurückzudrehen und aufzukündigen. Die Erzeugung gesunder Lebensmittel und die gleichzeitige Erhaltung der natürlichen Ökosystemleistungen gehören untrennbar zusammen.”

Die BÜNDNISGRÜNE-Landtagsfraktion bekennt sich daher unter anderem zur Fortsetzung des Umbaus der Tierhaltung, zur Reduktion des Pflanzenanbaus für Energie zugunsten der Nahrungsmittelerzeugung, zur Anpassung der landwirtschaftlichen Produktion an die sich veränderten klimatischen Rahmenbedingungen und zur weiteren Unterstützung des Welternährungsprogramms.

Abschließend erklärt Volkmar Zschocke: “Das Ausspielen der einen Krise gegen die andere ist falsch und gefährlich. Der aktuelle IPCC-Bericht verdeutlicht eindrücklich, dass bereits heute 3,6 Milliarden Menschen durch Klimaveränderungen gefährdet sind. Die Intensivierung der Tierhaltung und die Vernachlässigung der Ökologie verschärfen die Klimakrise. Dies führt beispielsweise im östlichen Afrika zu einem lebensbedrohlichen Zustand für tausende Menschen. Die Bewältigung der Klimakrise bleibt zentral – auch für die Ernährungssicherheit.”

Weitere Informationen:

>> Positionspapier der BÜNDNISGRÜNEN-Fraktion: “Keine Rolle rückwärts in der Agrarpolitik”

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