Programm OB-Wahl: Ich möchte Kulturhauptstadtbürgermeister werden

Als OB-Kandidat werde ich auch nach meiner Meinung zur Bewerbung von Chemnitz zur Kulturhauptstadt 2025 gefragt. Für mich ist das aber gar keine Frage der Meinung, sondern eine klares Bekenntnis: Ich möchte Kulturhauptstadtbürgermeister werden. Ich bin davon überzeugt: Chemnitz wächst mit Kultur. Die Bewerbung ist jetzt schon ein Gewinn und ein großes Konjunkturprogramm. Als Oberbürgermeister werde ich mich dafür einsetzen, dass die Bewerbung nicht allein auf ein Ereignis im Jahr 2025 fokussiert wird. Ich will diese einmalige Chance insgesamt für die Entwicklung der Stadt, der Infrastruktur, aber auch der Stadtgesellschaft nutzen. Die Bewerbung soll auch jenseits vom Erfolg Standortmarketing im Besten Sinne sein und mit viel positiver PR für Chemnitz verbunden werden.

Die Bewerbung setzt einen Fokus auf Industriekultur. Deshalb wird es konkret auch darum gehen, wertvolle Baudenkmale in der Stadt Chemnitz zu sanieren und gemeinsam mit dem Land für die nächsten Haushaltsjahre die entsprechenden Förderanträge zu priorisieren. Auch Maßnahmen der Städtebauförderung können durch die laufende Kulturhauptstadtbewerbung initiiert und befördert werden. Hier wird sich die Verwaltungsspitze unter meiner Führung weiter stark machen.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft hat eine hohe Priorität in der Bewerbung. Auch hier wird es einen mehrfachen Mehrwert geben. Diesen müssen wir nur gemeinsam erschließen. Das betrifft zum Beispiel die gezielte Einbindung von kultur- und kreativwirtschaftlichen Akteur*innen  bei der Entwicklung öffentlicher Räume sowie der Vernetzung über die Stadtgrenzen hinaus.

Ich will auch, dass der Tourismus von der Bewerbung profitiert. Und um die notwendigen Kapazitäten im ÖPNV abzusichern, müssen zügig Landesinvestitionen akquiriert werden – zum Beispiel für den Ausbau des Chemnitzer Modells. Wir können in den kommenden Jahren auch die vielfältigen Fördermöglichkeiten für den Bereich des europäischen Austauschs stärker nutzen.

Wenn wir all diese Chancen wahrnehmen, wird der Bewerbungsprozess weit über das Jahr 2025 hinaus positive Spuren in der Stadt hinterlassen. Und sollte Chemnitz den Titel erhalten, werden sich all diese positiven Wirkungen verstärken und verstetigen. Die Stadt wird dann noch mehr in den Fokus der Kunst- und Kulturförderung rücken. Landeseinrichtungen wie die TU oder das Fraunhofer-Institut werden einen Bedeutungsgewinn erlangen wie auch politisch-historische Gedenkstätten, insbesondere der Gedenkort Kaßberg-Gefängnis, der eine einmalige, auch europäische Dimension hat. Das trifft auch auf die Unterstützung von jüdischen Einrichtungen und des jüdischen Lebens in Chemnitz und der Region zu.

Mir fällt wirklich nicht viel ein, was in die Schale der Nachteile gelegt werden könnte. Insofern ist die Bewerbung aus meiner Sicht gar keine Abwägung von Vor- und Nachteilen, sondern eine einzigartige Gelegenheit für einen enormen Sprung nach vorn, der sich der Stadt so schnell nicht wieder bieten wird.

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