Ich krieg dich – Ausstellungseröffnung und Red Hand Day-Auftakt in Chemnitz

Ich krieg dich! Lautet der Titel der Ausstellung von World Vision, die bis zum Chemnitzer Friedenstag am 5.3.2019 im Kulturkaufhaus Tietze in Chemnitz zu sehen ist. Am Freitag, den 1.2.2019 fand die Ausstellungseröffnung statt.

Hinter der Ausstellung, die unsere diesjährige Red-Hand-Day Aktion in Chemnitz rahmt, steckt eine ungewöhnliche Koalition aus dem CDU-Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich, dem LINKEN-Stadtrat Hubert Gintschel und mir als GRÜNEN-Landtasgsabgeordneten. Uns eint das Ziel: Keine Waffen in Kinderhände! und die Unerträglichkeit, dass weltweit zwischen 200- und 300-Tausend Kinder als Soldaten in bewaffneten Konflikten missbraucht werden. Mit unserer nun zum zweiten Mal stattfindenden Aktion zum Red-Hand-Day wollen wir Aufmerksamkeit dafür schaffen. Aber Entsetzen reicht nicht aus. Politik muss auch aktiv werden:

1. Waffenexporte stoppen!

Deutschland ist seit Jahren unter den Top-5 Waffenexporteuren weltweit. Es darf nicht sein, dass Deutschland Waffen, in dem Kontext insbesondere Kleinwaffen, in Länder liefert, wo Kinder als Soldaten*innen in den Kampf geschickt und am Ende durch deutsche Waffen getötet werden. Stattdessen braucht es ein restriktives Rüstungsexportkontrollgesetz. Außerdem sollte die Kompetenz für Rüstungsgenehmigungen beim auswärtigen Amt, anstatt beim Wirtschaftsministerium liegen. Und Hilfsprogramme für Kinder in Kriegsgebieten benötigen deutlich mehr Mittel.

2. Asyl und Schutz für geflohene Kindersoldat*innen

Wer sich auskennt, weiß: unser Asylrecht ist alles andere als kindgerecht. Deshalb ist ein gesondertes Asylrecht für ehemalige Kindersoldat*innen notwendig. Und – wenn wir das auch von Deutschland ratifizierte Zusatzprotokoll der UN-Kinderrechtskonvention zu Kindersoldaten ernst nehmen – müssen wir auch Verantwortung für geflohene Kindersoldat*innen übernehmen und ihnen Asyl, Schutz, medizinische und therapeutische Hilfe gewähren. Die Kapazitäten der drei psychosozialen Beratungszentren für Geflüchtete in Leipzig, Dresden und Chemnitz müssen dafür dringend auf den Prüfstand gestellt und ausgebaut werden.

3. Keine Unter-18-Jährigen in Armeen – auch nicht in der Bundeswehr!

Die Zahl der Minderjährigen in der Bundeswehr erreichte 2017 mit 2.100 einen neuen Höchstwert. Wie glaubwürdig sind internationale Bestrebungen der Bundesrepublik Deutschland gegen Kindersoldaten angesichts dieser Zahl? Mit einer Anhebung des Mindestrekrutierungsalters auf 18 Jahre würde die Verhandlungsposition gegenüber Ländern, die Minderjährige rekrutieren, erheblich gestärkt.

Neben der Ausstellung stehen folgende Aktionen rund um den Red Hand Day 2019 in Chemnitz auf dem Programm:

Handabdruckaktion zum Red Hand Day im Tietz am 12.2.2019 von 13 bis 17 Uhr

Handabdruckaktion zum Chemnitzer Friedenstag auf dem Chemnitzer Markt am 5.3.2019 von 14 bis 17 Uhr

Workshops für Schulklassen zum Thema Kindersoldaten mit der UNICEF-Hochschulgruppe der TU Chemnitz auf Anfrage

Und natürlich sammeln wir wieder Handabdrücke von allen Chemnitzerinnen und Chemnitzern, die Lust haben, sich zu beteiligen.

Kontakte:

Frank Heinrich, Mitglied des Deutschen Bundestags (Ansprechperson: Stefan Willi)
Markt 4, 09111 Chemnitz, Tel: 0371/4952694, Mail: frank.heinrich.ma07@bundestag.de

Volkmar Zschocke, Mitglied des Sächsischen Landtags (Ansprechperson: Christin Furtenbacher)
Brühl 51, 09111 Chemnitz, Tel: 0371/45905010, Mail: chemnitz@volkmar-zschocke.de

Hubert Gintschel, Mitglied des Chemnitzer Stadtrats
Fraktion Die Linke, Markt 1, 09111 Chemnitz, Tel: 0371/4881320, Mail: linke.fraktion@stadt-chemnitz.de

UNICEF Hochschulgruppe Chemnitz (Ansprechperson: Luisa Werner)
info@hochschulgruppe-chemnitz.unicef.de

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