Wanderung durch den Moorwald am Pechfluss bei Medingen

Die BÜNDNISGRÜNE-Fraktion im Sächsischen Landtag spricht sich gegen den geplanten Kies-Tagebau „Würschnitz-West“ in der Laußnitzer und Radeburger Heide aus. Gemeinsam mit der Bürgerinitiative Würschnitz ,,Contra Kiesabbau“, dem NABU Naturschutzbund und den BÜNDNISGRÜNEN aus dem Dresdner Norden besichtigte ich heute die durch vorhandenen und geplanten Kiesabbau drohenden Zerstörungen, Beschädigungen und Veränderungen der geschützten Wald-, Quell- und Moorgebiete in der Laußnitzer und Radeburger Heide.

Dabei trafen wir auch eine Gruppe junger Aktivistinnen und Aktivisten, die den Heidebogen besetzen, um dieses wertvolle Natur- und Wasserreservoir vor der Zerstörung zu schützen. Wir sprachen über die verschiedenen Ebenen, auf denen dafür noch mehr öffentlicher Druck aufgebaut werden muss: Oberbergamt, Wirtschaftsministerium, Naturschutzbehörden in den Landkreisen Bautzen und Meißen, lokale Abgeordnete und überregionale Öffentlichkeit.

Gerade vor dem Hintergrund der dramatischen Wasserkrise müssen im anstehenden Planfeststellungsverfahren die hydrogeologischen Auswirkungen des Kiesabbaus auf den Gesamtraum betrachtet und gründlich gegen den Eingriff abgewogen werden. Denn einmal zerstört, werden sich der natürliche Wasserhaushalt und die Moore über lange Zeit nicht mehr wieder herstellen lassen. Auch wenn das Verfahren im Oberbergamt läuft, baue ich darauf, dass auch das Umweltministerium eine umfassende Stellungnahme zu Fragen des Arten- und Naturschutzes, des Waldes und der Hydrogeologie vorlegt. Denn die Sächsische Staatsregierung hat mit dem Beschluss zum Energie- und Klimaprogramm 2021 die Notwendigkeit der Stabilisierung von Ökosystemen durch Verbesserung des Wasserhaushaltes von Mooren noch einmal deutlich unterstrichen.

Dr. Holger Oertel zeigte uns die Anstrengungen von NABU und Sachsenforst für eine Wiedervernässung und Revitalisierung der Heidemoore. Diese werden massiv gestört durch den abbaubedingten Eingriff in den Wasserhaushalt sowie durch veränderte Wasserchemie, die von dem in den ausgekiesten Gruben verfüllten Bauschutt ausgeht. Das Geschäftsmodell der Kiesgrubenbetreiber besteht darin, den Kies für die Bauwirtschaft zu fördern, um dann den Schutt aus der Bauwirtschaft zu verfüllen. Dies ist deutlich zu hinterfragen und zeigt die dringende Notwendigkeit einer stärkeren Ausrichtung der sächsischen Rohstoffstrategie auf Wertstoffkreisläufe und Recyclingbaustoffe, um den Kiesabbau in Sachsen insgesamt zu begrenzen.

Darüber hinaus kämpfen wir BÜNDNISGRÜNEN für eine umfassende Bergrechtsreform auf Bundesebene, insbesondere um die Abschaffung der in den ostdeutschen Ländern geltenden Sonderregelungen für Abbaurechte und Abbaubetriebe.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Nach oben
Skip to content