GRÜNE sehen durch drohendes Aus des Chemnitzer Geburtshauses ihre Befürchtungen bestätigt – Hebammennotfonds wäre wichtig

Zschocke: Kommt der höhere Ausgleich für die Haftpflichtversicherung zu spät oder ist er gar keine tragfähige Lösung?
 
 
Chemnitz/Dresden. Volkmar Zschocke, Chemnitzer Landtagsabgeordneter und Fraktionschef der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, sieht sich durch das drohende Aus des Chemnitzer Geburtshauses in seinen Befürchtungen bestätigt.
„Der Ende letzter Woche von den Gesetzlichen Krankenkassen zugesagte höhere Ausgleich für die Haftpflichtversicherung kommt offenbar zu spät oder ist keine tragfähige Lösung“, schlussfolgert Zschocke. „Die rapiden Kostensteigerungen haben in den vergangenen Jahren den Berufsstand der freiberuflichen Hebamme erheblich verunsichert. Der Mangel an Hebammen ist Resultat des Nichthandelns der Regierungskoalitionen auf Bundes- und Landesebene.“
„Wir GRÜNEN hatten uns im letzten Sommer im Landtag um eine zwischenzeitliche Hilfe durch die Staatsregierung bemüht, damit es weiterhin Geburtshäuser, persönliche Hebammen und ambulante Geburten in Sachsen geben kann.“
Dazu hat die GRÜNE-Fraktion im Juli 2015 den Antrag ‚Geburtshilfe und Hebammenversorgung in Sachsen sicherstellen‘ in den Landtag eingebracht, der die Einrichtung eines Hebammennotfonds vorschlug. „Obwohl sich alle Fraktionen in der Debatte einig waren, wie wichtig die Arbeit von Hebammen ist, lehnten CDU und SPD unseren Antrag im September in allen Punkten ab“, kritisiert Zschocke.
„Auch wenn der Hinweis von Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) formal richtig ist, dass die Bundesregierung verantwortlich ist, darf die Staatsregierung darf doch nicht zuschauen, wenn mehr und mehr Hebammen in Sachsen sich gezwungen sehen, die Geburtshilfe aufzugeben. Die Leidtragenden sind neben den Hebammen auch Mütter und Väter, die kaum mehr eine Hebamme finden, die sie in der Geburtsvorbereitung, zur Geburt und im Wochenbett betreut.“
Davon, dass die flächendeckende Hebammenversorgung in Sachsen ernsthaft in Gefahr ist, musste sich Zschocke bei seiner ‚Hebammentour‘ im Sommer 2015 überzeugen.
„Es geht nicht mehr nur um Versorgungsengpässe. Wenn nicht ernsthaft gegensteuert wird, gibt es immer weniger Geburtshäuser, persönliche Hebammen oder ambulante Geburten im Freistaat“, befürchtet Zschocke.
Der Mangel an Hebammen trifft mittlerweile auch Kliniken wie in Stollberg (FP Stollberg, 16.12.15).
Der GRÜNE-Antrag „Ambulante Geburtshilfe und Hebammenversorgung in Sachsen sicherstellen“ (Drs. 6/1874):
 
Ergänzung des GRÜNEN-Antrages um die Einrichtung eines Hebammennotfonds (Drs. 6/2686):
 
Stellungnahme der Staatsregierung zum Antrag:
 
Mehr zum Thema:

 

Pressemitteilung | 21.01.2016

 

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