Gesundheitsrisiken durch Hitze: Kommunen bei Hitzeaktionsplänen und Klimafolgen unterstützen

Eine Hitzewelle rollt über Europa und macht auch um Sachsen keinen Bogen. Statistiken zeigen, dass die Anzahl und Dauer von Hitzeperioden in den letzten Jahrzehnten signifikant zugenommen hat. Der Klimawandel wird direkt spürbar vor der eigenen Haustür.

Volkmar Zschocke, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, erklärt dazu:

„Wir brauchen unbedingt Hitzeaktionspläne auf kommunaler Ebene. Diese können zum einen konkrete Maßnahmen zur Vorbereitung auf akute Hitzesituationen und zum Schutz besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen enthalten. Dazu gehören unter anderem rechtzeitige, niedrigschwellige Informations- und Frühwarnsysteme und Maßnahmen wie die Reduzierung von Hitze in Innenräumen von Gesundheits-, Bildungs- und Pflegeeinrichtungen. Auch die Bereitstellung von Hitzeentlastungsräumen in besonders stark aufgeheizten Innenstadtbereichen, in Behörden oder Einkaufspassagen ist nach Bedarf kurzfristig umsetzbar. Zum anderen sind dringend Maßnahmen zur mittel- bis langfristigen Stärkung der Hitzeresilienz durch eine klimabewusste Stadt- und Quartiersgestaltung notwendig. Während Information und Kommunikation sowie Hitzewarnsysteme in einigen sächsischen Städten wie beispielsweise in Chemnitz schon gut integriert sind, fehlen bei Stadtplanung und Bauwesen häufig das vorausschauende Bewusstsein und auch das Geld, hitzeangepasste bauliche Lösungen zu favorisieren.“

„Die beispielhaften Maßnahmen zeigen: Der Klimawandel bedeutet unmittelbare Kosten und eine große Herausforderung für die Kommunen. Es hängen viele Fragen daran, wie z.B.: Wie bauen wir zukünftig? Wie gehen wir mit Hitze um und wie schützen wir die, die besonders darunter leiden? Wie denken wir sogenannte grüne Infrastrukturen zukünftig mit?“

Die Kommunen dürfen bei dieser Vielzahl von Aufgaben nicht allein gelassen werden. Mit demLandesprogramm ‚Stadtgrün‘ kann die Anlage und Aufwertung von Grün- und Freiflächen oder auch Fassadenbegrünung und extensive Dachbegrünung gefördert werden. Zudem haben wir BÜNDNISGRÜNEN uns erfolgreich für einen sächsischen Klimafonds eingesetzt, mit dem unter anderem auch Maßnahmen zur innerörtlichen Abkühlung, Verschattung und Durchlüftung finanziert werden sollen. Auch im aktuellen Energie- und Klimaprogramm der Staatsregierung wird das Ziel definiert, gesundheitsfördernde und gesundheitsschützende Lebensbedingungen für alle zu erhalten und zu ermöglichen. Wir müssen vor allem bei der hitzeangepassten Stadtgestaltung weiterkommen. Dem Erhalt und der Mehrung der kühlenden Stadtbäume muss höchste Priorität eingeräumt werden. In den Kommunen drängen wir BÜNDNISGRÜNEN weiter auf Begrünungssatzungen oder auf die Beschränkung von sogenannten Schottergärten

Kathleen Kuhfuß, gesundheitspolitische Sprecherin der BÜNDNISGRÜNEN-Landtagsfraktion, betont abschließend die Handlungsnotwendigkeit in Bezug auf die menschliche Gesundheit:

„Mittlerweile beschäftigen uns jeden Sommer Hitzewellen, die für viele Menschen ein ernstes Gesundheitsrisiko darstellen. Insbesondere Säuglinge, Kleinkinder, chronisch Kranke und ältere Menschen sind davon betroffen. Der Klimawandel muss als wichtige Herausforderung für den Gesundheits-, Pflege- und Katastrophenschutzsektor anerkannt werden. Das betrifft vor allem die Zunahme der Belastungen des menschlichen Organismus‘ durch Hitze, Ozon, Feinstäube aber auch UV-Strahlung sowie Gefahren der schnelleren Keimausbreitung in Wasser und Lebensmitteln.“

Weitere Informationen:

Die BÜNDNISGRÜNE-Fraktion hat sich bereits in der letzten Legislatur für Maßnahmen gegen die immer häufiger auftretenden Hitzeperioden starkgemacht.

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