Gedenken an Hanau zum 19. Februar

Erinnerung

Am 19.02.2020 wurden Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin ermordet. Ihr Mörder begründete seine Tat in Form eines “Manifests”, in welchem er angab, er wolle das “deutsche Volk vor Degeneration bewahren”. Dieses Motiv ist im rechten Milieu weit verbreitet.

Gerechtigkeit

Die Ungleichheitsideologie hinter den Taten ist zutiefst menschenfeindlich und rassistisch. Lange wurde dies ignoriert. Der tiefverwurzelte Rassismus in unserer Gesellschaft, der Umgang mit Fremdenfeindlichkeit in der DDR, die “Baseballschlägerjahre” in den 90ern und die Jahre der Vertuschung der Machenschaften des NSU-Trios haben ihre Spuren hinterlassen. Dabei sagt unser Grundgesetz: Alle Menschen sind gleich. Ungleichheitsideologien gefährden unsere Demokratie und das Schüren von Hass auf “die Anderen” radikalisiert Menschen in unserer Gesellschaft.

Aufklärung

Die Tat in Hanau war kein Einzelfall, ebenso wenig wie die 10 Morde des sogenannten NSU oder der geplante Terrorakt von Franco A. Einzelfälle waren. Die Taten reihen sich ein in einen größeren Kontext. Rechte Netzwerke haben sich auch in Strukturen geschlichen, die eigentlich die Demokratie schützen sollten, wie Enthüllungen aus der Polizei, dem Verfassungsschutz, der Bundeswehr und anderen Behörden offenbaren.

Konsequenzen

Wenn Menschen in erster Linie als “Juden”, “Muslime” oder “Ausländer” wahrgenommen werden, statt als Mitbürger:innen, dann stimmt etwas nicht. Es geht nicht darum, dass die Mehrheit der Minderheit Rechte einräumt: Es geht darum, dass alle gleichrangig sind. Im Umkehrschluss muss Herabwürdigung Konsequenzen haben. Wir alle sind in der Verantwortung, menschenverachtenden Äußerungen, dort wo sie uns begegnen, zu widersprechen. Geschieht dies nicht, wächst die Gefahr, dass aus Worten Taten werden.

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