Langjährige Arbeit des Anglerverbandes wurde zunichte gemacht und Artenvielfalt zerstört
Im August dieses
Jahres kam es wiederholt zu Zwischenfällen in der Kläranlage des
Zweckverbandes Wasserwerke Westerzgebirge (ZWW) in Elterlein, wo
Giftstoffeinleitungen das Arbeiten der Anlage maßgeblich
beeinträchtigten. In Verbindung damit kam es im Schwarzbach zu einem
erheblichen Fischsterben. Der regionaler Anglerverein spricht von
mindestens 10 Fließkilometern bis Schwarzenberg, die infolge des
Schadstoffeinleitens gleichsam tot sind.
Der
Landtagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Volkmar Zschocke,
fordert die Aufklärung dieses Falls und machte die Missstände zum
Gegenstand einer Kleinen Anfrage im Landtag. Wie Umweltminister
Schmidt (CDU) nun darlegt, wurden die Schadstoffe in den
Abwasserkanal eingeleitet, die dann die Biologie der Kläranlage
zerstörten, so dass nur mechanisch gereinigtes Abwasser in den
Schwarzbach gelangte. Zudem gelangte auch der Giftstoff selbst über
die Kläranlage ins Fließgewässer mit der Folge des
Fischsterbens.
Nach Schmidt´s Aussagen wurden die
Fischkadaver selbst nicht untersucht, weil bereits aus den
entnommenen Wasserproben eine zuverlässige Bestimmung der toxischen
Stoffe möglich sei. Schäden bei anderen Tieren, die möglicherweise
die belasteten Fische verzehrten, seien nicht bekannt. Der
Umweltminister erklärt auf Nachfrage des GRÜNEN, dass der
Giftstoffeintrag auf einem gewerblich genutzten Grundstück
lokalisiert werden konnte und die staatsanwaltlichen Ermittlungen
dazu noch nicht abgeschlossen sind. Aus diesem Grund könne man noch
keine Angaben zum Verursacher bzw. den Verstößen gegen technische
Regeln und gesetzliche Vorschriften machen. Auch könne, so die
Landesregierung, noch keine Aussage zur Schadensregulierung getroffen
werden. Entstandene Schäden müssten dann von den Geschädigten – in
diesem Fall vom ZWW sowie dem Anglerverband – zivilrechtlich
gegenüber dem Verursacher geltend gemacht werden.
„Der
Schaden an Natur und Umwelt durch die Giftstoffeinleitung ist
beträchtlich. Wir hoffen, dass die Ermittlungen alsbald zum
Abschluss gebracht werden können, damit letztlich der Verursacher
zur Verantwortung gezogen werden kann. Wie will man sonst die vielen,
seit Jahren ehrenamtlich arbeitenden Vereinsmitglieder des
Elterleiner Anglerverbandes noch für die so wichtigen Aufgaben des
Gewässerschutzes motivieren? Ich kann gut nachvollziehen, dass sich
für jene nach solch wiederholten Zwischenfällen die Sinnfrage
stellt. Sie hatten dafür Sorge getragen, dass sich im Schwarzbach
eine Artenvielfalt aus Bachforellen, Bachneunaugen, Gründlingen und
Flussbarschen tummeln konnte. Wann dieser Zustand wieder erreicht
wird, ist ungewiss.“, bedauert der GRÜNE Landespolitiker.