Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai erklärt Volkmar Zschocke, Vorsitzender und sozialpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion im Sächsischen Landtag:
„Ich unterstütze das Anliegen des Protestags, auf die Situation von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen und die gleichberechtigte Teilhabe einzufordern. Darum werde ich auch an der Parade der Vielfalt in Dresden teilnehmen. In Sachsen haben der Protesttag und die mit ihm verbundenen Forderungen auch mit seinem 20-jährigem Bestehen nichts an Aktualität verloren.“
„Im Freistaat hindern unterschiedlichste Barrieren Menschen daran, ihren Alltag selbstbestimmt und selbständig zu bewältigen: Treppen sind unüberwindbare Hindernisse für Menschen im Rollstuhl oder Menschen mit einer Gehbeeinträchtigung, Formulare im Amtsdeutsch werden nicht nur von Menschen mit Lernschwierigkeiten schlecht verstanden, Untertitel im Kino oder im Theater sind eine absolute Ausnahme, Punktschrift ist allenthalben auf Medikamentenverpackungen zu finden. Komplizierte Wahlbenachrichtigungen und Briefwahlunterlagen, unübersichtliche Stimmzettel, fehlende Wahlschablonen für blinde Menschen und Treppen in den Wahllokalen behindern regelmäßig Menschen an der Ausübung ihres Wahlrechts“, erklärt Zschocke.
„Wir als GRÜNE-Fraktion haben ein Programm entwickelt, mit dem im Freistaat bis zum Jahr 2025 umfassende Barrierefreiheit erreicht werden kann. Die Ablehung unseres Antrages zum Haushalt 2015/2016 durch die Fraktionen von CDU und SPD hält mich nicht davon ab, weiter für dieses Programm zu kämpfen“, sagt Zschocke.
„Vor allem gilt es, Barrieren in den Köpfen abzubauen, damit Menschen nicht länger durch Nachlässigkeit, Unaufmerksamkeit und Fehlplanung behindert werden. Der Handlungsbedarf ist enorm und sollte endlich konsequent angegangen werden. Barrierefreiheit muss zur Selbstverständlichkeit werden. Dabei sind wir alle gefragt“, wirbt der Abgeordnete.
Hintergrund:
Das Ziel des Europäischen Protestages ist es, auf die Situation von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen und sich dafür einzusetzen, dass alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Der Aktionstag wurde 1992 von den Interessenvertretungen Selbstbestimmt Leben Deutschland (ISL) ins Leben gerufen und findet jährlich am 5. Mai statt. In Dresden wird aus diesem Anlass die Parade der Vielfalt veranstaltet.