Europäische Mobilitätswoche 2023: In Chemnitz geht mehr

Für viele Menschen gewinnt Bewegung und Fitness eine größere Bedeutung. Wer sich dafür entscheidet, zu gehen, statt zu fahren, tut zwar etwas für seine Gesundheit, sollte aber auch gute Bedingungen für das Gehen vorfinden wie zum Beispiel die Durchlässigkeit und Öffentlichkeit der Wegebeziehungen, eine Stadt der „kurzen Wege“, Barrierefreiheit, viel Grün und Schatten, Orte zum Ausruhen, Trinkbrunnen und vor allem Verkehrssicherheit an den Kreuzungen und Querungen. Ich bin davon überzeugt: Wenn der öffentliche Raum zum Gehen und Flanieren einlädt, werden sich dort auch mehr Menschen bewegen. Um das Gehen und Fahren umweltfreundlich kombinieren zu können, sind intermodale und vernetzte Mobilitätsangebote wie ein attraktiver ÖPNV oder die sogenannten neuen Mobilitätsformen (z.B. Leihräder, Scooter) auch wichtig.

Vom 16. bis 22. September 2023 findet wieder die Europäische Mobilitätswoche statt. Aus diesem Anlass möchte ich vorstellen, wie wir BÜNDNISGRÜNEN in Chemnitz uns für bessere Bedingungen im Fußverkehr engagieren:

  • Im Rahmen der Aktion Brückenstraße 2030 zeigen wir exemplarisch für einen zentralen Bereich in der Chemnitzer Innenstadt, was öffentlichen Raum für das zu Fuß gehen attraktiv macht.
  • Mit verschiedenen Stadtratsinitiativen werben wir dafür, dass der öffentliche Raum für alle da ist und in einer modernen Innenstadt nicht von PKWs dominiert werden sollte.
  • Seit Beginn der Stadtratslegislatur setzen wir uns für mehr Fußgängerüberwege ein. Unsere Anträge dazu wurden beschlossen und inzwischen sind einige Überwege realisiert.
  • Bei den einzelnen Baubeschlüssen ist es notwendig, die Belange der zu Fuß Gehenden besser zu berücksichtigen. Auch hier erreichen wir mit entsprechenden Änderungsanträgen immer wieder Erfolge wie die Festsetzung von öffentlichen Verbindungen in neuen Baugebieten oder breitere Überwege an stark genutzten Kreuzungen.
  • Wichtig ist, die Menschen direkt zu befragen, welche Maßnahmen zur Verbesserung des Fußverkehrs sie sich wünschen.
  • Viele mobilitätseingeschränkte oder blinde und sehbehinderter Menschen machen uns auf die Konflikte zwischen Fußverkehr und falsch abgestellten Fahrzeugen aufmerksam. Wir zeigen Wege auf, wie diese gelöst werden können.
  • Bei Vor-Ort-Begehungen schauen wir uns regelmäßig die Situation der Barrieren im öffentlichen Raum an – hier z.B. auf dem Kaßberg. Wir hatten auch eine Rollstuhlfahrerin dabei, die teilweise auf die Fahrbahn wechseln musste, weil der Fußweg nicht nutzbar war.
  • Extrem wichtig für das zu Fuß Gehen ist die „Stadt der kurzen Wege“. Da brauchen wir in Chemnitz manchmal langen Atem – wie das verlinkte Beispiel zeigt.
  • Ein spannendes Thema ist die Kostentransparenz im Verkehrsbereich. Denn zu Fuß gehen hält nicht nur gesund und fit, sondern belastet die öffentlichen Haushalte vergleichsweise gering. Wir werben ich in Chemnitz (bisher erfolglos) dafür, dass wie in Bremen, Kassel, Kiel oder Osnabrück die wahren Kosten der verschiedenen Verkehrsträger sichtbar gemacht werden.
  • Ein weiteres, sehr relevantes Anliegen ist uns die Frage der Öffentlichkeit von Wegen. Dazu gab und gibt es immer wieder Debatten und auch Streit.
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