Neben der Energie- und Verkehrswende ist die Bauwende von essenzieller Bedeutung für einen wirksamen Klimaschutz. Im Bausektor entstehen aus den größten Stoffströmen bisher die größten Abfallmengen, daher führt an Diskussionen über eine längere Gebäudenutzung, Baustoffrecycling und Neues Bauen kein Weg mehr vorbei. Die Debatte um den Kiesabbau bei Würschnitz unterstreicht die Aktualität des Themas umso mehr. Gleichzeitig ringt auch die sächsische Bauwirtschaft mit gestiegenen Material- und Energiekosten und muss sich beim Thema Personalgewinnung neu positionieren. Um all diese Themen zu besprechen, besuchte ich heute in Chemnitz gemeinsam mit dem wirtschaftspolitischen Sprecher der Bündnisgrünen Landtagsfraktion, Gerhard Liebscher, die Railbeton Haas GmbH.

Mit 130 Beschäftigten stellt Railbeton unter anderem Schwellen für Bahnbauprojekte – etwa das Chemnitzer Modell – sowie überregional Betonelemente zum barrierefreien Umbau von Haltestellen des Öffentlichen Personennahverkehrs her. Lose damit verbunden diskutierten wir auch den geplanten Um- und Ausbau der Zugverbindung Chemnitz-Leipzig, die zum jetzigen Stand abschnittsweise nur eingleisig geplant ist. Geschäftsführerin Annegret Haas verwies sowohl mit Blick auf den Personenverkehr als auch mit Verweis auf das Ziel, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, als Unternehmerin darauf, dass damit Behinderungen im Ablauf weiterhin vorprogrammiert sind und ein komplett zweigleisiger Ausbau erhebliche Vorteile brächte.

Zum Thema Recycling bei Beton konnte Frau Haas aufzeigen, welche Entwicklungen bezüglich Recyclingbeton und Energieeinsparungen (Stichwort Anlagen für Erneuerbare Energien auf dem Firmengelände) in der Produktion bereits ablaufen, wo aber auch noch technische und/oder wirtschaftliche Grenzen liegen. Das Thema wollen wir in einem Workshop zur Bauwende bei der BÜNDNISGRÜNEN Transformationskonferenz im Juli in Freiberg vertiefen. Vielen Dank an Annegret Haas für den inhaltsreichen Vormittag und die Einblicke in die anlaufende Transformation.