Vor 291 Millionen Jahren machte ein Ausbruch des Zeisigwald-Vulkans den umliegenden Wald platt. Die Überreste der versteinerten Bäume, die über die gesamte Region verstreut sind, stellen einen lokalen Schatz dar. Sie zeigen uns, dass in dem subtropischen Wald, auf dem Chemnitz heute steht, einst Baumfarne, Samenfarne, ausgestorbenen Bäume und verschiedene Arten von ausgestorbenen Riesenverwandten der Schachtelhalme gediehen.
Die Künstler:innen Eva Pfannes, Sylvain Hartenberg und Marjetica Potrč haben im Rahmen des Public Art-Projekt Gegenwarten in Chemnitz Teile des versteinerten Waldes in eine Landschaft aus Pflanzen eingebettet, die als „lebende Fossilien“ bezeichnet werden können: Nachkommen des Waldes von vor Millionen von Jahren, die sich an neue Lebensbedingungen anpassen konnten und auch heute noch gedeihen.
Das Projekt befindet sich in einer Baugrube: Dort, wo früher der Parkplatz vor dem Tietz war, archäologische Grabungen stattfanden und demnächst (vielleicht) neue Gebäude errichtet werden.
Während der Zeitraum zu verstreichen droht, in dem die heute rasant fortscheitenden Auswirkungen des Klimawandels aufgehalten werden können, entsteht hier ein Moment der Stille und Nachdenklichkeit: Wie langsam oder schnell können sich Pflanzen an verändertes Klima anpassen? Sind wir Menschen zu solchen Anpassungen in der Lage? Braucht die Natur uns zum Überleben oder ist es genau umgekehrt? Was können wir von der Veränderung lernen?
Der versteinerte Wald ist übrigens eine Attraktion, die viel zu wenig beworben wird. Im Stadtrat machen wir uns seit geraumer Zeit für eine viel stärkere Bewerbung des versteinerten Waldes stark. Mit Blick auf die Kulturhauptstadt hat der Stadtrat auch unseren Antrag für ein richtiges touristisches Paket zum Versteinerten Wald unterstützt. Die Umsetzung lässt leider auf sich warten.