Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat heute ein Positionspapier zur touristischen Nutzung der sächsischen Tagebauseen im Einklang mit Natur und Umwelt beschlossen. Im Beschluss geht es insbesondere um Einschränkungen für Boote mit Verbrennungsmotor auf allgemein schiffbaren Gewässern.
Dazu erklärt Volkmar Zschocke, umwelt- und naturschutzpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
„Naturnahe Erholung und Motorboote passen nicht zusammen. Einen vollständig uneingeschränkten Motorbootverkehr auf ehemaligen Tagebauseen sehen wir BÜNDNISGRÜNE deshalb kritisch. Damit sich dort vielfältige und naturnahe Freizeitangebote entwickeln können, müssen insbesondere die Interessen der Kommunen und die Natur- und Umweltschutzaspekte künftig eine höhere Beachtung finden. Doch gerade der motorbetriebene Sportverkehr birgt hier erhebliches Konfliktpotenzial. Deshalb sprechen wir BÜNDNISGRÜNE uns dafür aus, einen verbindlichen Handlungsrahmen zur Beschränkung von Booten mit Verbrennungsmotor auf fertiggestellten Tagebauseen wie dem Cospudener See zu schaffen.“
„Für eine solche Beschränkung gibt es viele Gründe: Große Teile der Seen liegen in Schutzgebieten. Ufer, Böschungen und angrenzende Bereiche sollen sich naturnah weiterentwickeln können. Und nicht zuletzt wollen viele Erholungssuchende nicht ständig von lautem Motorlärm gestört werden. Im Sinne der wirtschaftlichen und touristischen Entwicklung der Tagebaufolgelandschaften halten wir die Zulassung von elektromotorisch angetriebenen Sportbooten in den erlaubten Bereichen für angemessen.“
Dr. Daniel Gerber, klimaschutzpolitischer Sprecher und Leipziger Abgeordneter der BÜNDNISGRÜNEN-Fraktion, ergänzt:
„Es ist aus unserer Sicht nicht zielführend, wenn gegen die Einwendungen großer Anliegerkommunen trotzdem Sportboote aller Antriebsarten uneingeschränkt genehmigt werden, so wie es jetzt beim Berzdorfer See in der Lausitz geschehen ist. Die Anrainerkommune Görlitz hatte sich mit einem Stadtratsbeschluss klar für eine Begrenzung auf Elektroantriebe ausgesprochen. Auch in der Diskussion zum Cospudener See werben die Kommunen seit geraumer Zeit für eine Beschränkung der Schiffbarkeit für Boote mit Verbrennungsmotor. Dieser Wille sollte nicht ignoriert werden.“
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