Besuch bei Gäa und Bioland: Ökolandbau kein Nischenthema

Meine Sommertour 2021 zu Menschen, die sich für nachhaltige und regionale Erzeugung sowie Vermarktung von Lebensmitteln engagieren, macht Station bei Gäa e.V. in Dresden. Der Verein ist aus der Umweltbewegung der 1980er Jahre entstanden. Noch im Mai 1989 wurde der Verband als erster ökologischer Anbauverband der DDR gegründet. Der Name bezieht sich auf die Göttin Gaia – die Erde. Heute gehören in Sachsen über 200 Partnerinnen und Partner aus Erzeugung, Verarbeitung und Handel zum Anbauverband Gäa. Wir haben uns über die Rahmenbedingungen ausgetauscht, wie regionale Erzeugung und Vermarktung von ökologisch erzeugten Produkten in Sachsen weiter gestärkt werden kann. Der Ölolandbau ist definitiv kein Nischenthema mehr und darf auch keines sein, wenn Landwirtschaft den zwingend notwendigen Beitrag zum Klimaschutz bringen will. Auch gesprochen haben wir über die enormen Schwierigkeiten, in die Öko-Betriebe geraten können. Wie kann zum Beispiel ein Schweinezuchtbetrieb der Bio-Zertifizierung gerecht werden, wenn die Tiere wegen der Afrikanischen Schweinepest dauerhaft eingestallt sein müssen? Für mich steht fest: Weder konventionell noch biologisch arbeitende Betriebe dürfen mit der Lösung solcher Konflikte allein gelassen werden, die sehr schnell existenziell werden können. Beim Gespräch dabei war auch Lena Weik vom Bioland e.V. und wir sprachen über die Weichenstellungen für zukunftsfähige Landwirtschaft auf europäischer Ebene. Ich finde es dringend notwendig, dass sich zur Reform der gemeinsamen Agrarpolitik in Europa viele Verbände zu Wort melden. Die Stimme des Berufsstandes artikuliert sich eben nicht nur im Bauernverband, sondern auch in Verbänden wie der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft oder den ökologischen Anbauverbänden. Es macht wenig Sinn, mit dem Finger auf die einen zu zeigen oder den anderen ideologische Politik vorzuwerfen. Es ist ganz klar im Interesse der sächsischen Landwirtschaft, wenn auch der schrittweise Ausbau des ökologischen Landbaus vorankommt und finanziell abgesichert bleibt.
Gäa e.V.
Bioland

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