Auf dem Kaßberg geht mehr! 

Vor allem in Sachen Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Aufenthaltsqualität. Davon konnten wir uns gestern bei einem Spaziergang überzeugen. 

Gemeinsam mit Anwohner:innen und Mitgliedern der BÜNDNISGRÜNEN AG Stadtentwicklung haben wir den Kaßberg zwischen Kanzlerstraße und Horst-Menzel-Straße mal genauer unter die Lupe genommen: Barrierefreiheit, Kreuzungsgestaltung, Zustand der Straßenbäume, Gestaltung der Baumscheiben oder Schulwegsicherheit. 

Aus Perspektive einer Person im Rollstuhl wurde schnell klar, dass Menschen auf einigen Wegen massiv behindert werden. Schlechter Zustand, fehlende Bordsteinabsenkungen, zugeparkte Kreuzungsbereiche.

Das es auch anders geht, ist an den kürzlich sanierten Bereichen der Horst-Menzel-Straße sichtbar: Sanierte und umgestaltete Gehwege, Absenkungen und Querungshilfen an der Kreuzung, integrierte Fahrradbügel und ausreichend große Baumscheiben. Wenn etwas wieder so schön hergerichtet ist, kommen schnell auch liebevolle Bepflanzungen von engagierten Anwohner:innen hinzu.

Dauerkonflikt auf dem Kaßberg bleibt allerdings der hohe PKW-Parkdruck im öffentlichen Raum. An der Rudolf-Marek-Straße und inzwischen auch an der Erich-Mühsam-Straße konnten wir uns ein Bild davon machen, wie mit Einbahnstraßenregelungen das unschöne und oft auch gefährliche Fußwegparken vermieden werden kann.  

Eine längere Diskussion entspann sich mit Anwohner:innen über den einst schönen grünen Mittelstreifen der Walter-Oertel-Straße. Vor Jahren wurde dieser dem PKW-Parkdruck geopfert. Aber inzwischen wächst im Quartier der Wunsch, diesen Streifen wieder zu begrünen. Wohnqualität entsteht eben nicht nur durch wohnungsnahe PKW-Stellplätze, sondern vor allem durch abwechslungsreiche Straßenräume, die gestaltet sind mit Grün und Bänken, in denen Kinder gefahrlos spielen können und die zum Verweilen einladen.

Die umgestaltete Kreuzung Walter-Oertel-Straße und Andrestraße zeigt, wie Fußgängerfreundlichkeit im Quartier funktionieren kann – mit gut abgesenkten Bordsteinen und weit herausgestellten Gehwegvorsprüngen. 

Letzte Station war der Standort für ein mögliches Parkhaus oberhalb vom Kreuzstift. An diesem Thema scheiden sich seit vielen Jahren die Geister. Fakt ist: Auf dem Kaßberg werden an zentralen Orten Parkstationen benötigt, wo eigene Autos, Leihfahrzeuge oder auch große Lastenräder sicher abgestellt und auch aufgeladen werden können.

Beim Rundgang in dem wunderschönen Quartier ist eine Liste mit einigen Problemen entstanden, aber auch mit vielen guten Lösungen. Diese benötigen ausreichend Mittel. Deshalb werden wir im Chemnitzer Stadtrat weiter für ein jährliches Fußverkehrs-Budget von mindestens einer Million Euro kämpfen.

Nach oben
Skip to content