Zum neuen Standort der Analytischen Task Force (ATF) in Leipzig äußert sich der Vorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, Volkmar Zschocke, wie folgt:
“Ich hoffe, dass die Spezialisten in Zukunft auch bei größeren Havarien in Müll- und Recyclinganlagen hier vor Ort eingesetzt werden. Denn Abfallbrände setzen regelmäßig einen Cocktail gesundheitsgefährdender Stoffe frei. Bisher wurde aber die Task Force auch bei tagelangen Bränden in sächsischen Müllbetrieben nie angefordert.”
“Die von Brandwolken überzogenen Gebiete könnten damit im Hinblick auf Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt großflächiger und auch mit spezieller Technik analysiert werden. Daraus könnten dann geeignete Schutzmaßnahmen und eine klar definierte Gefahrengrenze abgeleitet werden.”
In den letzten Jahren hat es im Schnitt ein- bis zweimal pro Monat in verschiedenen Mülldeponien und Recyclinganlagen gebrannt. Es gab viele große Brände und einige kleinere Brandereignisse. In jedem zweiten Fall wurde keine Ursache ermittelt. Das geht aus der Antwort von Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Volkmar Zschocke hervor.
Bereits im Abfall-Untersuchungsausschuss des 5. Sächsischen Landtages wurde deutlich, dass Feuerwehren nicht in der Lage sind, Messgeräte in eine Schadstoffwolke hineinzubringen und das Schadstoffe bei Bränden aufgrund ihrer Komplexität nicht eindeutig ermittelt werden können. Das sei Aufgabe der Analytischen Task Force.
Der abweichende Bericht zum 1. Untersuchungsausschuss des 5. Sächsischen Landtages (Abfalluntersuchungs-Ausschuss) ‘Untersuchung der Versäumnisse und Fehler der Staatsregierung’ listet auf Seite 63 ‘A. Feststellungen’ (Pkt. 3, 4 und 10) und auf Seite 65 ‘B. Empfehlungen’ (Pkt. 2, 4, 5 und 7) zur Vermeidung von Bränden in Abfallbehandlungsanlagen auf.
Abweichender Bericht ‘Untersuchung der Versäumnisse und Fehler der Staatsregierung’